Hallo ihr Lieben,
willkommen zu Tag #2 unserer Blogtour “Grandhotel Schwarzenberg” von Sophie Oliver, dessen erster Teil bereits als eBook bei be-eBooks dem Imprint des Bastei Lübbe Verlages erschienen ist. Gestern konntet ihr bei der lieben Jenny von Eulenmatz Liest ihre Rezension zum ersten Band der Saga finden. Bei mir könnt ihr heute dafür ein Interview lesen, denn die liebe Sophie hat sich tapfer meinen Fragen gestellt und ihre Antworten sind sehr interessant.
Interview mit Sophie Oliver
Ab wann war dir bewusst, dass du Autorin werden wolltest? Was hat dich dazu bewegt?
Mein erster Roman wurde vor fünf Jahren veröffentlicht und bisher sind sechzehn Bücher von mir erschienen.
Geschichten schreibe ich seit meiner Kindheit, aber den Wunsch, dies professionell zu tun hatte ich erst vor einigen Jahren. Dafür dann so konkret, dass ich dieses Ziel konsequent verfolgt habe und mich jeden Tag aufs Neue darüber freue, etwas tun zu dürfen, das mich absolut begeistert.
Gibt es in deinen Büchern Parallelen zu eigenen Erfahrungen, die dich dazu inspiriert haben? Bzw. woher nimmst du deine Inspiration?
Als Geschichtenerzähler ist man immer auch ein Beobachter. Ich lasse mich gern von historischen Dingen und Personen inspirieren, von Menschen, denen ich begegne und von der ganz normalen Welt um mich herum.
In meinem Kopf geistern zahlreiche Handlungsfragmente herum, über denen ich brüte, bis sie eine neue Geschichte ergeben. Das ist eine meiner Hauptfreuden als Autorin.
Eigene Erfahrungen verarbeite ich grundsätzlich nie in meinen Büchern, die behalte ich für mich 😉
Gibt es Autoren, die dir ein Vorbild sind oder dich inspirieren?
Für mich sind alle Autoren Vorbilder, denn sie sind Kreativmenschen, die etwas erschaffen, das den Leser unterhält.
Gerade in der heutigen Zeit ist es meiner Meinung nach wichtig, die Leute mit auf Fantasiereisen zu nehmen, ihnen kleine Fluchten aus dem Alltag zu schenken.
Mehr als weltberühmte Bestsellerautoren bedeuten für mich KollegInnen die ich persönlich kenne, mit denen ich im Austausch stehe, mit denen ich mich treffen und mit denen ich reden kann. Das finde ich sehr inspirierend.
Wie kommt es, dass du Frauenromane schreibst und nicht etwa Fantasy oder Thriller? Was fasziniert dich an diesem Genre?
Ich bin grundsätzlich offen für verschiedene Genres, habe auch schon Krimis oder Dark Urban Fantasy geschrieben und sage niemals nie.
Schreiben ist ein kreativer Entwicklungsprozess, jedes Projekt ist anders, ich lerne immer etwas dazu.
Für mich hat sich herausgestellt, dass ich gerne mit historischen Themen arbeite, gerne Charaktere entwickle, die ich über eine längere Erzählspanne begleite und besonders Wert lege auf starke weibliche Hauptfiguren. Daher sagen mir Frauenromane sehr zu.
Wer sind die Helden deiner Kindheit? An welche Buchfiguren oder Filmfiguren hast du die meisten Erinnerungen?
Die Helden meiner Kindheit sind Odysseus, Achilles und Penthesilea, die Nibelungen, König Artus und sämtliche griechischen, ägyptischen und nordischen Götter. Schon als Kind haben mich Sagen und das klassische Altertum fasziniert und als Gute-Nacht-Geschichten habe ich mir von meinem Papa immer sowas gewünscht.
Wie entstand die Idee zur Serie „Grandhotel Schwarzenberg“? Wie bist du bei der Recherche dazu vorgegangen?
Die Idee entstand bei einem Aufenthalt in Bad Reichenhall, als meine Tochter krank war und wir wegen der guten Luft einige Zeit dort verbracht haben. Bei jedem Spaziergang fielen mir die prächtigen Häuser, die ehemaligen Kurkliniken und das besondere Flair auf und haben mein Kopfkino angeworfen. Da ich nicht weit entfernt von Bad Reichenhall lebe war es kein Problem für mich, oft vor Ort zu sein und alle Jahreszeiten mitzuerleben. Ich habe sehr viel recherchiert, nicht nur in der Stadt, sondern auch im Umland.
Wie war der Werdegang der Geschichte während des Schreibens? Welche Höhen und Tiefen hast du während des Schreibens der Serie durchgemacht?
Der Schreibprozess war sehr angenehm. Ich fand es faszinierend, in die Vergangenheit einzutauchen. Weil ich jederzeit vor Ort authentisches Flair schnuppern konnte, gab es auch immer wieder neue Inspiration und neue Details, die ich entdeckt habe. Da manche Personen in allen drei Bänden vorkommen, fand ich es spannend, ihre Entwicklung über einen langen Zeitraum zu begleiten und ihnen immer wieder neue Facetten zu geben. Der Tiefpunkt kam eigentlich erst, nachdem ich Band drei beendet hatte und mich von den Schwarzenbergs verabschieden musste, weil sie mir doch sehr ans Herz gewachsen sind.
Deine Geschichte dreht sich ja um eine bewegende Familiensaga und spielt in einem Kurort. Wie kam es, dass du dich für diesen Ort entschieden hast? Und was genau hat das Schicksal damit zu tun?
Meine bisherigen Romane spielen meist in Großbritannien. Da ich selbst aus Bayern stamme, empfand ich es als sehr besonders, eine Geschichte zu schreiben, die quasi daheim stattfindet.
Was das Schicksal betrifft – es spielt der Protagonistin Anna immer wieder übel mit. Aber anstatt sich zu fügen, stellt sie sich den Herausforderungen und wächst an ihnen.
Wenn du einen Tag lang in deiner eigenen Geschichte verbringen könntest? Was würdest du gerne erleben?
Ich würde einen Tag im Sommer wählen, vielleicht 1907 oder 1908. Bad Reichenhall war damals Königlich Bayerisches Staatsbad und unglaublich schick und mondän. Viele historische VIPs logierten dort, Reiche, Schöne und der Adel. Ich würde durch den Kurgarten flanieren und die gute Luft am Gradierwerk genießen, im Café Flora sitzen und die Leute beobachten und abends einen rauschenden Ball besuchen. Das volle Programm.
Wie viel Einfluss hattest du bei der Mitgestaltung der Cover zu „Grandhotel Schwarzenberg“?
Die Covergestaltung übernimmt immer der Verlag. Wir haben vorab darüber gesprochen, dass das Grandhotel auf dem Bild an die historischen Gebäude Bad Reichenhalls erinnern soll und dass es schön wäre, Berge mit drauf zu haben. Ich finde, das Cover sehr gelungen, es ist wunderhübsch geworden und spiegelt perfekt die Romanstimmung wieder. Dafür danke ich be-ebooks ganz herzlich.
Wie sind die Protagonisten entstanden? Gab es für sie eine Vorlage oder haben sie während des Schreibens einen freien Willen entwickelt?
Für viele Gebäude aus dem Roman gibt es historische Vorlagen, für die Personen nicht, die sind rein fiktiv.
Bevor ich mit dem Schreiben begonnen habe, habe ich die Charaktere ziemlich detailliert skizziert. Trotzdem ist es meiner Meinung nach beim Schreiben immer so, dass sie einen eigenen Willen entwickeln und man abwägen muss, ob man auf sie hört oder nicht.
Ich persönlich habe eine Marschrichtung, was Handlung und Charaktere betrifft, halte aber nicht starr daran fest, wenn ich im Schreibverlauf merke, dass sich bessere Alternativen ergeben. Aber ich glaube, das geht jedem Autor so, das ist die kreative Freiheit, die einen Roman erst lebendig macht.
Was war bei der Serie „Grandhotel Schwarzenberg“ die größte Herausforderung?
Die lange Handlungszeit, die sich über drei Bände erstreckt. Von Band eins bis Band drei vergehen einige Jahrzehnte und der Plot umfasst mehrere Generationen sowie eine turbulente geschichtliche Epoche. Es war mir wichtig, alles möglichst unterhaltsam, spannend und ohne Längen zu erzählen und dabei die Charaktere so menschlich wie möglich mitwachsen zu lassen.
Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum fertigen Buch? Was gehörte neben dem Schreiben noch alles vor allem an Zusammenarbeit dazu bis es zur Veröffentlichung kam?
Das ging alles Hand in Hand. Ich habe die drei Bände direkt nacheinander geschrieben, danach gingen sie jeweils ins Lektorat und ein spannender Moment war sicherlich der, als ich die Cover zum ersten Mal sehen durfte.
Ich hatte das große Glück, wie auch bei meinen vorherigen Projekten mit be-ebooks, mit einer hervorragenden und sehr erfahrenen Lektorin arbeiten zu dürfen. Dafür bin ich sehr dankbar, weil ich viel von ihr lernen konnte.
Nachdem ein Manuskript geschrieben ist, geht es immer mehrmals zwischen Verlag bzw. Lektor und Autor hin und her und anschließend durch viele Hände, bis es druckreif ist. Es gibt z.B. den Lektor bei be-ebooks, der das Projekt von Anfang bis Ende betreut und auch Ansprechpartner für den Autor ist, dann das eigentliche Lektorat, das Korrektorat, den Satz, die Covergestaltung, den Druck, die PR … Das Entstehen eines Buches ist Teamarbeit, es steckt viel Zeit und Herzblut darin. Und es macht viel Freude, mit gleichgesinnten Buchmenschen zusammenzuarbeiten.
Mit welchen drei Adjektiven würdest du deine Serie „Grandhotel Schwarzenberg“ umschreiben?
Malerisch, bewegend, schicksalhaft
Was würdest du davon halten, wenn die Serie verfilmt werden würde? Wie sähe deine Wunsch-Besetzung der Hauptcharaktere aus?
Es gibt wahrscheinlich keinen Autor, der etwas dagegen hätte, wenn seine Bücher verfilmt werden. Daher wäre ich vollauf begeistert 🙂
Was die Besetzung angeht – oftmals nehme ich für meine Charaktere Schauspieler als optische Inspiration, aber bei diesem Projekt habe ich das nicht gemacht.
Anna, Michael und die anderen gibt es nur in meinem Kopf. Daher wäre ich total gespannt, welche Darsteller dafür ausgewählt werden würden.
Wie dürfen wir uns deinen Arbeitsplatz vorstellen? Herrscht dort eher das „Kreative Chaos“ oder steht alles an seinem Platz und ist perfekt durchorganisiert?
Ich mag es gern ordentlich auf meinem Schreibtisch, aber im Laufe des Arbeitens häufen sich Notizzettel, Stifte, Schreibhefte, Rechercheliteratur usw. Daher muss ich zwischendurch immer klar Schiff machen, sonst finde ich es zu unübersichtlich. Dazu kommt, dass meine Kinder gern meine Stifte mitbenutzen und neben mir malen oder basteln, wenn ich schreibe. In der Theorie hätte ich also gerne einen durchorganisierten Arbeitsplatz, praktisch ist es aber eher mittelschweres Chaos, das gelegentlich aufgeräumt wird.
Kannst du uns schon verraten welche Projekte für die Zukunft geplant sind?
Ich entwickle gerade zwei neue Projekte, eines davon spielt in der jüngeren Vergangenheit, das andere in der Gegenwart. Momentan arbeite ich an Exposés und Leseproben. Beide Projekte liegen mir sehr am Herzen und ich hoffe, sie bald umsetzen zu dürfen.
Wie wichtig sind dir Rezensionen? Liest du sie und wie gehst du mit Kritik um?
Wie oben erwähnt, sind an der Entstehung eines Buches viele Personen beteiligt und jeder gibt sein Bestes. Es ist ein aufwändiger Vorgang, in dem Leidenschaft, viel Zeit, Kreativität und Professionalität stecken.
Ich schätze Rezensenten, die sich dessen bewußt sind. Ihre Meinung ist mir wichtig und ich bin dankbar dafür, dass sie sich mit meinem Roman befassen.
Über gute Rezensionen freue ich mich sehr und kritische beurteile ich danach, ob sie konstruktiv sind.
Grandhotel Schwarzenberg – #1 – Der Weg des Schicksals – Sophie Oliver
Bad Reichenhall, 1905. In dem exklusiven Kurort in den bayerischen Alpen verliebt sich die junge Anna Gmeiner in den Salzsieder Michael. Beide wünschen sich ein besseres Leben. Michael beschließt, sein Glück in der Ferne zu suchen und Anna nachzuholen. Doch dann geschieht ein schreckliches Verbrechen und Anna ist gezwungen, einen anderen Mann zu heiraten. Zwischen Salzbaronen, Hoteliers und reichen Kurgästen aus aller Welt muss sie sich ihren Platz im mondänen Bad Reichenhall erkämpfen.
Bewegende Familiensagas bei beHEARTBEAT – Herzklopfen garantiert.
(Quellenangabe: Bastei Lübbe Verlag)
(Erscheinungstermin: eBook: 27.03.2020 | Print: 28.07.2020)
Grandhotel Schwarzenberg – #2 – Rückkehr nach Bad Reichenhall – Sophie Oliver
Bad Reichenhall, 1911. Michael Schwarzenberg kehrt als reicher Mann nach Bad Reichenhall zurück. Mit Entsetzen muss er feststellen, dass seine große Liebe Anna inzwischen verheiratet und Mutter ist. Doch er spürt, dass auch sie ihn immer noch liebt und beschließt, um sie zu kämpfen. Anna steht vor einer schwierigen Entscheidung: Geht sie zu Michael zurück, könnte sie ihren Sohn Karl verlieren. Aber ist sie bereit, eine Lüge zu leben, obwohl sie die Liebe ihres Lebens täglich sieht? Der Kampf der Anna Gmeiner geht also weiter: um den Mann, den sie wirklich liebt, um ihren Sohn und um ihre Zukunft – denn schon bald droht ein Krieg auszubrechen …
(Quellenangabe: Bastei Lübbe Verlag)
(Erscheinungstermin: eBook: 29.05.2020 | Print: 30.10.2020)
Grandhotel Schwarzenberg – #3 – Der Beginn einer neuen Zeit – Sophie Oliver
Bad Reichenhall, 1928. Die goldenen Zwanziger halten Einzug in dem mondänen Kurort und die Schwarzenbergs gehören mittlerweile zu den angesehensten Hoteliers-Familien der Stadt. Karl verwirklicht seinen Traum und eröffnet ein eigenes kleines Berghotel. Und auch ein weiterer Traum geht in Erfüllung: Er findet endlich seine große Liebe. Doch die Wahl seiner Verlobten stellt Anna auf eine harte Probe. Ist Karl blind vor Liebe?
Und nicht nur innerhalb der Familie gibt es Probleme: Der Krieg wirft seine Schatten voraus. Die Nationalsozialisten bestimmen mehr und mehr das öffentliche Leben. Werden die Schwarzenbergs diese schicksalhafte Zeit überstehen?
(Quellenangabe: Bastei Lübbe Verlag)
(Erscheinungstermin: eBook: 28.07.2020 | Print: 28.05.2021)
Sophie Oliver
Geboren und aufgewachsen in Bayern, verließ Sophie Oliver nach dem Abitur ihre Heimat, um zu studieren und die Welt zu erkunden. Mittlerweile ist sie zu ihren Wurzeln zurückgekehrt und lebt mit Familie und Hund auf dem Land. Sophie liebt die bunte Vielfalt, Schräges genauso wie Schönes sowie »all things British«. Ihre Lebensneugierde drückt sie in ihren Romanen und Kurzgeschichten aus, wobei sie sich darüber freut, in verschiedenen Genres schreiben zu dürfen..
Homepage der Autorin: http://www.sophieoliver.net/
(Quelle Autorenfoto + Infos: https://www.luebbe.de/bastei-luebbe/autoren/sophie-oliver/id_3425832: © Sophie Oliver)
Liebe Grüße
eure Elchi
Transparenz:
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Autorin Sophie Oliver und Literaturtest.
Banner, Buchcover und sonstige Grafiken © Literaturtest, © Sophie Oliver und © Bastei Lübbe Verlag
Hallo und guten Tag Elchi,
Danke für das interessant geführte Interview mit der Autorin Sophie Oliver.
LG….bleibt gesund..Karin..
Liebe Karin,
hab vielen Dank. Bleib du auch gesund!
Grüßle Elchi