Hey ihr Lieben,
Heute ist bereits der letzte Tag unserer Blogtour zu “Pyria: Spiel im Schatten” von Elin Bedelis, welche eigentlich auf Instagram stattfindet. Da mein heutiger Beitrag jedoch die dort vorgeschriebene Höchstanzahl an Schriftzeichen um Längen übersteigt, folgt der göttliche Beitrag auf meinem Blog.
Bei Pyria handelt es sich um ein Fantasy-Abenteuer à la 1001 Nacht. “Pyria: Spiel im Schatten” ist der erste Band der Trilogie und umfasst 42 Kapitel auf 733 Seiten. Es ist der Debütroman der Autorin, welcher am 01. September 2021 als eBook und Print im Selfpublishing erschienen ist.
Die Götter in Pyria
Die drei Hauptkulturen in Pyria gehören drei verschiedenen Glaubensrichtungen an. Trotzdem hängen die Institutionen zusammen, was daran liegt, dass es die Götter tatsächlich gibt. Ob der Glauben der Menschen dadurch richtig ist, steht auf einem anderen Blatt geschrieben.
Die Cecilian gehören der Zylon-Kirche an.
Zylon ist der Göttervater, der in einer Welt Abseits von Pyria existiert. Er hat Pyria gesehen und beschlossen ihr seinen Stempel aufzudrücken, indem er einigen Menschen Fähigkeiten schenkte und beibrachte, die seinen eigenen glichen. Es handelt sich bei ihm also – entgegen der Auffassung einiger Cecilian – nicht um einen „Schöpfer“. Die Flora und Fauna und auch die Menschen sind in Pyria auf evolutionären Wegen entstanden. Zylon richtete seine ganze Aufmerksamkeit auf sein neues Experiment: Was passiert, wenn ich den Menschen Dinge beibringe, die sie nicht können sollten? – in anderen Worten: Magie. Bevor er sich versah hatte er einen Kult um seine Person geschaffen und erhielt dafür besonders von seinem Bruder Kritik, denn die unnatürlichen Fähigkeiten, die Zylon nach Pyria gebracht hatte, waren nicht nur erblich sondern führten zu blutigen Auseinandersetzungen und Misstrauen der Menschen untereinander und flochten sich in das fragile Gleichgewicht der Welt ein. Je mehr sich Zylon in das Geschehen einmischte, desto mehr verschärfte sich die Situation. Da er die Situation mehr und mehr aus den Augen verlor, ersuchte er die Hilfe seiner Kinder. Die Menschen sollten sich an sie wenden können, um zum Frieden und einem erfüllten Leben zurückzufinden.
Der ersten Tochter gab er den Namen Amila, in Anlehnung an den Namen ihrer Mutter Anamalia. Sie ist ein kluges, sanftmütiges Wesen und ihr Vater ernannte sie zu der Göttin des Verstandes. Sie wird heute hauptsächlich von den Gelehrten und den Magiern verehrt, die ihr Leben dem Verstand und dem Streben nach Wissen gewidmet haben.
Zylons Sohn Jico war ein bescheidener und leidenschaftlicher Junge. Er zog die körperlichen Ertüchtigungen und Vergnügen dem Wissen vor und wurde deshalb zum Gott des Körpers. In Cecilia wird er gleichermaßen von Prostituierten und Handwerkern, wie von so manchem Adligen verehrt. Letztendlich stellte er seine Emotionen über seine eigene Welt, um mit einer Frau in Pyria zusammen sein zu können, was allerdings nicht gemeinhin bekannt ist.
Die jüngere Schwester Mella ist eine sehr herzliche und intuitive Person. Gleichzeitig ist sie wohl das mutigste und heldenhafteste der Götterkinder und nimmt ihre Aufgabe sehr ernst. Deshalb wird sie von Kriegern ganz besonders verehrt.
Das jüngste Geschwisterkind ist Bico. In den meisten Beschreibungen findet man ihn meditierend oder musizierend. Er steht für innere Ausgeglichenheit, Frieden und
musische Künste. Deshalb ist es keine Überraschung, dass Geistliche, Künstler und Verzweifelte zu ihm beten.
Anders als Zylon gehofft hatte, ließen sich die Menschen in Pyria ebenso wenig zu Frieden und Einigkeit Zwingen wie die in seiner Welt. Den Einfluss, den seine Handlungen genommen hatten, verstärkte sich mehr und mehr und als ein Streit mit seinem Bruder Ebos eskalierte, gelang es Zylon, ihn in die Unterwelt Pyrias zu verbannen. Mit diesem Gegenpol zu seinem eigenen Wirken hoffte er, das zerstörte Gleichgewicht wiederherstellen zu können. Zählt man ihn zu den Göttern, gilt Ebos als Gott des Charakters und wird im Volksmund als “das zweite Gesicht” bezeichnet.
An dieser Stelle wird das “Leben nach dem Tod” interessant. Fakt ist, dass die Existenz des Menschen in Pyria nicht mit dem Sterben endet. Die Cecilian hoffen, dass sie nach dem Tod an die “Tafel ihrer Ahnen” geladen werden. Der Tisch, an dem die Familie für alle Ewigkeit vereint sein soll, ist Gegenstand vieler Sagen und Fragen. Manche glauben, dass es sich bei der “Tafel der Ahnen” tatsächlich um eine einzige lange Tafel in Form eines Stammbaums handelt an dessen Kopf Zylon selbst sitzt. Allerdings wird nicht jeder an diese Tafel geladen. Hat man ein Leben voller Fehler und ohne Reue gelebt so führt der Weg nach dem Tod in die Unterwelt. Was genau einem ein Ticket in die Verdammnis beschert ist unbekannt (bzw. erneut endlos spekuliert). Die gängigste Theorie ist, dass man mindestens in der Gnade eines der Götter stehen muss, um diesem Schicksal zu entgehen. Die Unterwelt existiert. Sie ist eine Parallelwelt, die direkt mit Pyria verknüpft ist und tatsächlich ein Ort der Verdammnis. Sie ist allerdings ursprünglich eine Art karmaler Ausgleich für die Schönheit der Welt gewesen und kein Gegenpol zu der Welt, aus der Zylon und Ebos stammen. Nach welchem Prinzip dieses Karma genau funktioniert, ist auch den Göttern nicht ins Detail bekannt. Es handelt sich in jedem Fall um einen Ausgleich von Energien, den Zylon mit seinem Eingreifen zerstört hat. Dass Ebos nun in der Unterwelt wirkt und an ihrer Spitze seine Fäden zieht, soll dem Entgegenwirken und so pfuschen die vermeintlichen Götter weiter im Geschick der Welt.
Der Göttervater bestand darauf einen Herrscher einzusetzen, ihm die Fähigkeiten zu geben, um über die Welt der Menschen zu herrschen, wenn sie die Weisungen der Götter nicht verstanden. Mit ihren Blutlinien führten beide Herrschaftshäuser ihre Regentschaft fort, mit einem besonders langen Leben gesegnet, um viel Gutes tun zu können.
Leider stellte sich bald heraus, dass die Menschen streitsüchtiger waren als die Götter vorausgesehen hatten. Kriege wurden geführt und die Menschen entfremdeten sich mehr und mehr von ihren Ursprüngen und den verschrobenen Grundfesten ihres Glaubens. Die Harethi, die zunächst nur Anamalia als ihre Schutzpatronin anbeteten, gingen dazu über den Sultan wie einen Gott zu ehren – jemanden aus Fleisch und Blut, der ihnen tatsächlich nah war. Die Cecilian wandten sich mehr und mehr gegeneinander, gaben Ebos mehr Raum und radikalisierten ihren Glauben. Magier wurden gejagt und hingerichtet, weil man ihnen vorwarf, ihre Fähigkeiten von den Göttern gestohlen zu haben. Hareth hingegen verlor jeglichen Draht zu Cecilias Göttern und hatte somit keine Abneigung gegen Magier. Sie erkannten sie als Gesegnete an, ohne ihren Glauben verstehen zu wollen.
Die Zhaki, die sich so gut sie konnten aus sämtlichen Kriegen zurückzogen, fingen an einen Mann namens Sulli zu verehren. Sulli war im Leben ein Vagabund, wie nicht wenige der Zhaki, und wurde von den Göttern als Sinnbild eines guten Lebens gesehen. Zylon segnete ihn mit besonderen Gaben, damit er anderen Menschen ein gutes Beispiel sein sollte. Nachdem ein ganzes Volk anfing ihn als einen Heiligen zu sehen und ihn zu ihrem Schutzpatron zu wählen, machte der Göttervater nie wieder etwas Vergleichbares. Sulli ist ein gutes Beispiel dafür, dass mit jedem Eingriff der Götter in Pyria mehr Chaos entsteht, das schwer auszugleichen sein wird, solange sie sich nicht endgültig aus der Welt zurückziehen.
Beitragstext und Hintergrundinformationen: © Elin Bedelis
»Glaub mir, wenn du genug Zeit mit Machairi verbracht hast, streichst du das Wort unmöglich irgendwann aus deinem Wortschatz.« Es gibt nur einen Namen, der in Cecilia ebenso viel Furcht wie Bewunderung auslöst: Machairi, der Messerdämon, der gefährlichste Schatten der Stadt. Seine legendären Künste mit dem Messer, sein unberechenbarer Intellekt und seine kontrollierte Kälte haben ihn zu einem lebenden Mythos weit über die Grenzen seiner Heimat hinaus gemacht. Die Motive des Schattens liegen im Dunkeln, seine Pläne grenzen an Wahnsinn und selbst seine engsten Vertrauten können nur vermuten, was ihn ausgerechnet auf einen fernen Kontinent zieht. Wofür nimmt der Messerdämon eine sanftmütige Harethi, einen fröhlichen Feuerspucker, eine eigensinnige Blinde und einen grimmigen Schlossknacker mit auf eine Reise in die tödlichen Weiten der Wüste und die Abgründe ihrer eigenen Geschichten? Glaubt er tatsächlich an die Legende eines allwissenden Orakels oder verbirgt er seine wahren Absichten? Und kann man einem Mann vertrauen, der mehr Dämon als Mensch zu sein scheint? Die Zweifel mehren sich und die ungleiche Reisegruppe braucht Antworten – bevor es zu spät ist.
Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Elin Bedelis
Transparenz:
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Autorin Elin Bedelis.
Foto: © Michèle Seifert | Elchi’s World of Books & Crafts
Buchcover und sonstige Grafiken © Elin Bedelis und © Maren Gloger