Autorin: Lucinda Riley
deutscher Titel: Die Toten von Fleat House
Originaltitel: The Murders at Fleat House
Herausgeber: Goldmann Verlag (27. Mai 2022)
Seitenzahl: 544 Seiten | Hardcover mit Schutzumschlag
ISBN: 978-3442316724
Genre: Kriminalroman
Umschlaggestaltung: UNO Werbeagentur, München
Aus dem Englischen übersetzt von Sonja Hauser, Ursula Wulfekamp
Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Goldmann Verlag
Meine Meinung:
Die Autorin Lucinda Riley, welche für ihre „Sieben Schwestern“-Reihe bekannt ist, erlag im Juni 2021 ihrer Krebserkrankung. „Die Toten von Fleat House“ ist ihr einziger Kriminalroman, welchen sie bereits 2006 geschrieben jedoch nie veröffentlicht hat. Ihr ältester Sohn Harry Whittaker, dieser auch bei anderen ihrer Bücher ihr Koautor war, erklärt in einem Vorwort wie es zu diesem Krimi kam und weshalb er sich dazu entschied die Geschichte posthum zu veröffentlichen.
Bei „Die Toten von Fleat House“ handelt es sich um einen Landhauskrimi (engl.: Cosy Crime), welcher durch den umfangreichen Erzählstil der Autorin hin und wieder vom eigentlichen Geschehen und den Ermittlungen abschweift. Wie bereits aus anderen ihrer Romane bekannt wirft sie auch in dieser Geschichte diverse Rückblicke in die Vergangenheit ein. Zudem ist Lucinda Riley sehr darauf bedacht ihren Charakteren eine gewisse Tiefe zu verleihen und diese authentisch wirken zu lassen.
Der Schreibstil der Autorin ist trotz ihrer Detail Verliebtheit flüssig und sehr angenehm zu lesen. Die Charaktere sind facettenreich gezeichnet und das Setting atmosphärisch beschrieben.
Eine Vielzahl an Perspektivenwechsel, bei denen nicht nur die Ermittler und der Täter im Vordergrund stehen, sondern auch allerhand andere Protagonisten, diese eine tragende Rolle spielen, bieten umfassende Einblicke in das Geschehen. Die Charaktere und ihre Gedanken werden greifbar. Jedoch scheint es als würden wir zeitweilig dem zu Beginn erwähnten Mord an Charlie Cavendish entrücken, da einige ausgeschmückte Szenen für die Aufklärung des Falls eher belanglos sind. Wodurch mich die Geschichte u. a. sehr an einen Familienroman mit kriminellen Handlungen erinnert.
Trotz der kleinen Ausuferungen in diverse Familiengeheimnisse bleibt jedoch ein roter Faden bestehen und aufmerksame Leser werden auch hier in kleinen Details wichtige Fakten wiedererkennen, welche am Ende zur Lösung des Falls beitragen. Unerwartete Wendungen treiben dabei die Spannung durchweg voran, so dass es nie langweilig wird. Zumindest habe ich mich stets gut unterhalten gefühlt.
Besonders treffend finde ich dabei das Zitat, welches Tom an seine Tochter Jazz richtet: „Finde Weisheit im Vergangenen und Hoffnung im Zukünftigen.“ (Zitat; Kapitel 22; Seite 319) Präziser könnte man den Roman gar nicht beschreiben.
Und so begleiten wir die leitende Ermittlerin Detective Inspector Jazz Hunter, welche aus privaten Gründen eigentlich ihren Dienst quittieren wollte bei der Aufklärung des Todes von Charlie Cavendish; einem Internatsschüler von Fleat House. In der Annahme der junge Mann, welcher gerne mal seine Mitschüler tyrannisiert hat, sei an einem epileptischen Anfall verstorben und man könne den mysteriösen Tod als tragischen Unfall abtun. Entpuppt sich das Ganze jedoch als ein größerer Fall mit etwaigen Verstrickungen, diese ihre Enthüllung in der Vergangenheit finden und sich über die Zukunft hinaus erstrecken…
Der Klappentext umschreibt den Inhalt der Geschichte sehr angemessen ohne dabei zu viel zu verraten. Weshalb ich direkt neugierig wurde und die Geschichte unbedingt lesen wollte. Nicht zuletzt da ich Lucindas Schreibstil bereits von anderen ihrer Geschichten her kannte und bisher nicht enttäuscht wurde. Außerdem tauche ich momentan wieder gerne öfter einmal in Krimis ab. Demzufolge waren meine Erwartungen auch recht hoch. Wenngleich mich die Geschichte trotz typischer englischer Krimielemente stellenweise eher an einen Familienroman erinnert hat, gefiel mir diese stark ineinander verwobene Mischung sehr gut. Und so konnte die Geschichte mich im Gesamten trotz diverser Ausuferungen gut unterhalten.
Fazit:
„Die Toten von Fleat House“ von Lucinda Riley ist ein Landhauskrimi (engl.: Cosy Crime) mit atmosphärischem Setting und facettenreichen Charakteren. Die Auflösung des mysteriösen Todesfalls und dessen Verstrickungen liegen tief in der Vergangenheit begraben. Eine spannende Geschichte, welche für unterhaltsame Lesestunden sorgt!
Wertung in Elchen:
4 von 5 Elchen
Lucinda Riley
Lucinda Riley wurde in Irland geboren und verbrachte als Kind mehrere Jahre in Fernost. Sie liebte es zu reisen und war nach wie vor den Orten ihrer Kindheit sehr verbunden. Nach einer Karriere als Theater- und Fernsehschauspielerin konzentrierte sich Lucinda Riley ganz auf das Schreiben – und das mit sensationellem Erfolg: Seit ihrem gefeierten Roman »Das Orchideenhaus« stand jedes ihrer Bücher an der Spitze der internationalen Bestsellerlisten, die Romane der »Sieben-Schwestern«-Serie wurden weltweit bisher 25 Millionen Mal verkauft. Lucinda Riley lebte mit ihrem Mann und ihren vier Kindern im englischen Norfolk und in West Cork, Irland. Sie verstarb im Juni 2021.
(Quelle + Infos: https://www.penguinrandomhouse.de/Autor/Lucinda-Riley/p411595.rhd)
Transparenz:
“Die Toten von Fleat House” von Lucinda Riley ist ein Rezensionsexemplar, welches mir über das Bloggerportal der Penguin Random House Verlagsgruppe als Hardcover mit Schutzumschlag kostenlos für Rezensionszwecke zur Verfügung gestellt wurde. Kostenlos zur Verfügung gestellte Exemplare haben keinen Einfluss auf meine Meinung!
Fotos: © Michèle Seifert | Elchi’s World of Books & Crafts
Cover: © Pressematerialien der jeweiligen Verlage, Autoren, Illustratoren und Cover-Designer