Hey ihr Lieben,
im Rahmen der Blogtour zu “Kitty Carter – Dämonenkuss” von Jana Paradigi, welches am 26. Juli 2022 bei Novel Arc erschienen ist, durfte ich der Autorin ein paar Fragen zu ihrer Person und zur Entstehung der Geschichte stellen. Es handelt sich hierbei um einen Historischen Urban Fantasy Roman, welcher die Leser nach London ins Jahr 1862 entführt.
Interview mit Jana Paradigi
Ab wann war dir bewusst, dass du Autorin werden wolltest? Was hat dich dazu bewegt?
Ich hatte schon immer eine kreative Ader neben meiner technischen Begabung. Anfangs habe ich meine Geschichten allerdings eher bildhaft ausgedrückt. Mit Zeichnungen und der Malerei. Erst um die Jahrtausendwende habe ich es dann mit dem Schreiben versucht. Erst mit Kurzgeschichten und später dann mit immer länger werdenden Romanen verschiedener Genres.
In welchem Genre schreibst du? Und an welches Genre traust du dich nicht ran und warum?
Ich schreibe schon immer in verschiedenen Genres, auch wenn nicht alles veröffentlicht ist. Mein Schwerpunkt liegt allerdings seit mehreren Jahren im Bereich der Fantastik. Erst Science-Fiction und mittlerweile mehr Fantasy. Sowohl für Erwachsene, Jugendliche wie auch Kinder. Tatsächlich gibt es aber durchaus auch veröffentlichte Gesellschaftsliteratur unter anderem Pseudonym und ich schreibe seit ein paar Jahren auch sehr gerne Romance-Stoff. Etwas, das ich wohl nie schreiben werde ist Horror oder Hardcore-Thriller. Denn dafür bin ich selbst zu zart besaitet.
Gibt es in deinen Büchern Parallelen zu eigenen Erfahrungen, die dich dazu inspiriert haben? Bzw. woher nimmst du deine Inspiration?
Inspirieren kann mich alles Mögliche. Ein Geruch, ein Musikstück, Etwas aus der Werbung, aber auch Fotos, Postkarten, Zeitungsnachrichten oder auch ein Traum. Mal ist eine Figur das erste Puzzlestück, mal ein Dialogfetzen, ein Plot Twist oder auch nur die Idee zu einer fantastischen Welt. In die Geschichte selbst fließen ganz sicher immer wieder eigene Erfahrungsfragmente ein. Um eine traurige Szene zu schreiben, greife ich da schon auch mal auf meine eigene Gefühlswelt zurück. In anderen Fällen versetze ich mich einfach in die Lage der Figur, um es möglichst authentisch zu gestalten.
Gibt es Autoren, die dir ein Vorbild sind oder dich inspirieren?
Michael Ende ist einer der großen Geschichtenerzähler, die mich nachhaltig beeindruckt und sicher auch beeinflusst haben. Neil Gaiman ist ebenfalls ein toller Künstler, der so manche Regel bricht und seinen hoch verdienten Erfolg nutzt, um wichtige soziale Projekte zu unterstützen. Aber auch Menschen wie Marah Woolf empfinde ich als Vorbild, weil sie mit unglaublichem Erfolg ihren ganz eigenen Weg geht.
Wer sind die Helden deiner Kindheit? An welche Buchfiguren oder Filmfiguren hast du die meisten Erinnerungen?
Ich bin mit der Unendlichen Geschichte und Momo von Michael Ende aufgewachsen und habe mit Märchenmond von Wolfgang Hohlbein die Fantasy entdeckt… Ich habe mit Ronja Räubertochter die Wälder durchstreift und das damalige Weihnachtsfernsehprogramm geliebt: Timm Tahler, Silas, Jack Holborn, Patrik Pacard, Oliver Maass. Ja, so alt bin ich schon. 😀
Wie entstand die Idee zu „Kitty Carter – Dämonenkuss“? Wie bist du bei der Recherche dazu vorgegangen?
Es ist tatsächlich der erste Roman, bei dem es erst das Cover gab und dann die Geschichte. Denn ich hatte mich in ein Premade-Cover von MD Hirt verliebt und musste es unbedingt kaufen. Dazu kam mein Engagement im Wirkungskreis von Silke Burmesters neu gegründeter Initiative Palais F*luxx, um Frau*en ab 47 Jahren wieder sichtbarer zu machen. Es sollte also eine Protagonistin in dem Alter sein. Das Cover gab London und Mystik vor, der Rest entstand beim Brainstorming ganz von alleine.
Für die zusätzliche Recherchearbeit habe ich während des Schreibens immer wieder viele Stunden in den Untiefen des Internets verbracht und mir das ein oder andere Buch zum Nachschlagen besorgt.
Wie war der Werdegang der Geschichte während des Schreibens? Welche Höhen und Tiefen hast du während des Schreibens von „Kitty Carter – Dämonenkuss“ durchgemacht?
Tatsächlich ging es Anfang des Jahres zwar sehr zügig und flüssig los, bevor ich persönlich dann in ein unerwartetes und sehr tiefes Loch gefallen bin. Ausschlaggebend war hier nach einem Unfall im Herbst, der mich sehr verunsichert hatte, dann noch die Kombination aus Pandemie und diesem unfassbaren Kriegsausbruch in der Ukraine. Das hat Lebensängste wachgerufen, die mich rückblickend für mehrere Monate in eine Depression geführt haben. Darunter hat auch die Fertigstellung von Kitty Carter gelitten. Umso glücklicher bin ich, dass es am Ende ein so toller und besonderer Roman geworden ist.
Wenn du einen Tag lang in deiner eigenen Geschichte verbringen könntest? Was würdest du gerne erleben?
Bei Kitty Carter würde ich sehr gerne durch das damalige London streifen und Rose treffen. Aber noch viel lieber würde ich wohl in das ganz besondere Schulhaus aus meinem neuen Urban Fantasy Roman Mina Moningham – Das Schulhaus am Ende der Galaxis reisen, der Ende September erscheint. Um all die Bewohner persönlich zu treffen.
Wie viel Einfluss hattest du bei der Mitgestaltung des Covers zu „Kitty Carter – Dämonenkuss“?
Das Cover war ein Premade, daher brauchte es noch ein paar Anpassungen. Zum Beispiel ist auf meinen Wunsch die Frauenfigur mit aufgenommen worden. Die Grundstimmung war allerdings bereits vorhanden und wurde dann für die Rückseite und den Buchrücken wundervoll weitergedacht.
Wie sind die Protagonisten entstanden? Gab es für sie eine Vorlage oder haben sie während des Schreibens einen freien Willen entwickelt?
Da ich eine Plotterin bin, stehen die Figuren in ihren Grundzügen schon vor dem Schreiben fest. Natürlich kommt hier und da nochmal eine passende Nebenfigur dazu, wie zum Beispiel die Constables. Aber normalerweise machen meine Figuren schon genau das, was sie tun sollen, um die Geschichte in meinem Sinne zu erzählen.
Was war bei „Kitty Carter – Dämonenkuss“ die größte Herausforderung?
Einerseits, wie schon erwähnt, den Roman fertig zu schreiben. Auf der anderen Seite gab es einige doch recht philosophisch angehauchte Passagen, bei denen ich länger gebraucht habe, um sie schlüssig und in sich logisch zu gestalten. Die historischen Fakten mit einfließen zu lassen und zu recherchieren ist dagegen eher etwas, das in ähnlicher Weise fast zu jedem Roman dazu gehört.
Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum fertigen Buch? Was gehörte neben dem Schreiben noch alles vor allem an Zusammenarbeit dazu bis es zur Veröffentlichung kam?
Nach dem Schreiben kommen dann erst einmal ein bis zwei Lektorats Durchgänge, die den Text auch nochmal an einigen Stellen gravierender verändern können. Wenn das alles geschafft ist, kommt der Feinschliff mit dem Korrektorat und schließlich die Kür, wenn der Text dann für den Druck gesetzt wird. Hier liebe ich besonders die kleinen Verzierungen bei den Kapiteln oder Seitenzahlen, die zusätzlich zum Text den Weg mit ins Buch finden. Wenn das alles geschafft ist, geht es in den Druck und ich kann erst wieder ruhig schlafen, wenn ich das erste Exemplar in Händen halte und weiß, dass es genau so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe.
Mit welchen drei Adjektiven würdest du „Kitty Carter – Dämonenkuss“ umschreiben?
Spannend – humorvoll – überraschend.
Was würdest du davon halten, wenn „Kitty Carter – Dämonenkuss“ verfilmt werden würde? Wie sähe deine Wunsch-Besetzung der Hauptcharaktere aus?
Ich glaube, dass das Buch sich hervorragend für eine Verfilmung eignen würde. Hallo Netflix und Hollywood, wie sieht’s aus?! 😀 Auch wenn das viktorianische Setting sicher einiges an Budget bräuchte. Bei der Besetzung müsste ich wohl erst länger darüber nachdenken. Denn ich bin kein sonderliches Fan-Girl und habe da gar keine Lieblinge, die mir sofort einfallen würden. Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Frauen auch wirklich von Schauspielerinnen gespielt werden, die in annähernd demselben Alter sind. Eben weil es in der heutigen Zeit viel zu oft passiert, dass sie sonst nur noch die sterbende Oma spielen, während 20-30-jährige in die Rollen von Personen ab 47 Jahren schlüpfen.
Wie dürfen wir uns deinen Arbeitsplatz vorstellen? Herrscht dort eher das „Kreative Chaos“ oder steht alles an seinem Platz und ist perfekt durchorganisiert?
Ich habe mir einen riesigen Esstisch als Arbeitsplatz eingerichtet mit 2 großen Monitoren. Und trotzdem ist gerade so genug Platz um die Maus zu bewegen, weil es für das Schreiben eben doch noch mehr als nur den eigenen Kopf braucht. Dennoch ist dieses Chaos durchaus strukturiert und zumindest ich finde immer sofort was ich suche!
Kannst du uns schon verraten welche Projekte für die Zukunft geplant sind?
Passend zur Buchmesse erscheinen im September und Oktober gleich 3 neue Werke. Ein wirklich grandioser All-Age Urban Fantasyroman “Mina Moningham – Das Schulhaus am Ende der Galaxis”, gefolgt von einem turbulenten Kinderbuch ab 8 Jahren “Porkis Fluch” und einem liebevoll illustrierten vorweihnachtlichen Bilderbuch für Kinder ab 4 Jahren. Und natürlich ist auch schon der ein oder andere Titel für 2023 in der Planung. Und ganz vielleicht wird es dann einen zweiten Teil zu Kitty Carter geben.
Wie wichtig sind dir Rezensionen? Liest du sie und wie gehst du mit Kritik um?
Es ist für Bücher sehr wichtig, dass sie auf den üblichen Plattformen bewertet werden. Denn damit steigt die Sichtbarkeit. Ich persönlich finde es immer sehr spannend zu erfahren, wie meine Geschichten bei Lesenden ankommen, welche Passagen oder Figuren sie besonders lieben oder wo sie womöglich auch mal ins Stocken geraten. Denn man selbst kann ein Buch ja nicht sinnvoll testlesen. Man kennt den Ausgang der Geschichte ja meistens schon! Und klar gibt es auch immer wieder den Fall, dass Menschen mit meiner Art zu schreiben oder meinen Geschichten nichts anfangen können. Das ist etwas ganz natürliches in diesem Business. Das muss man sich bewusst machen und dann einfach auf die positiven Stimmen konzentrieren. Denn diese Menschen werden vielleicht auch mein nächstes Buch lesen wollen.
England 1862, das Jahr der Weltausstellung in London. Die 49-jährige Kitty Carter hat in ihrem Leben auf Liebe und Familie verzichtet, um als Frau einem Beruf nachgehen zu können. Sie arbeitet als unscheinbare Bürokraft bei der City of London Police. Ihr Talent für treffgenaue Vorahnungen ist das Einzige, was ihr den öden Alltag versüßt – bis sie das erste Mal stirbt und überraschend von Gott persönlich einen Auftrag erhält.
Durch die Chance auf ein zweites Leben beginnt Kitty nachzuholen, was sie im ersten Anlauf verpasst hat. Ihre neu gewonnene Abenteuerlust und ungeahnte Begierden lenken sie bald von der eigentlichen Aufgabe ab: der Jagd nach einem mörderischen Dämon. Während Kitty der immer länger werdenden Spur aus Leichen folgt, geraten die Grundfesten ihres Seins weiter ins Schwanken und sie muss sich fragen: Wie göttlich ist ihre Mission wirklich?
Alle, die Sherlock Holmes, Mystik und Romance gleichermaßen lieben, haben mit Kitty Carter eine faszinierende neue Heldin gefunden. Die Detektivin aus dem Jenseits erforscht bei der Dämonenjagd ihre magisch-mystischen Fähigkeiten ebenso wie ihre lang verdrängten Träume und erotischen Begehren.
“Kitty Carter – Dämonenkuss” verbindet moderne Urban Fantasy mit einem historischen Krimi im Viktorianischen England – als wäre “Miss Fishers mysteriöse Mordfälle” zu einem magischen Steampunk-Abenteuer aufgebrochen.
Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Novel Arc Verlag
Jana Paradigi
Jana Paradigi wurde 1972 in München geboren und lebt heute glücklich mit ihren Lieben im wunderschönen österreichischen Alpenland. Sie studierte Informatik der Neuen Medien und arbeitete einige Jahre lang in der Multimedia-Branche, bevor sie zur Jahrtausendwende mit dem Schreiben begann und bereits 2005 erste Veröffentlichungen feiern konnte.
Seither hat sie mehr als dreißig Romane geschrieben, unter anderem für eine exklusive Reihe im damaligen Bertelsmann Club und innerhalb unterschiedlicher Serien beim Bastei Verlag, die teilweise nun auch in englischer Sprache für den US-Markt erscheinen. Seit 2022 liegt ihr Fokus auf eigenständigen Werken im Bereich Fantasy, sowohl für Erwachsene als auch für Jugendliche und Kinder.
Folgt Jana Paradigi auf ihren Social-Media-Kanälen unter @wortphantastin
oder besucht ihre Website unter: www.janaparadigi.de
(Quelle + Infos: https://www.novelarc.de/taxonomy/term/52)
Transparenz:
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Agentur Literaturtest, dem Novel Arc Verlag und der Autorin Jana Paradigi.
Fotos: © Michèle Seifert | Elchi’s World of Books & Crafts
Cover und sonstige Grafiken: © Pressematerialien der jeweiligen Verlage, Autoren, Illustratoren und Cover-Designer
Hallo liebe Elchi,
schön, dass es Deinen Blog noch gibt und das ich nun nach längerer Pause ausgerechnet über eine Blogtour zu Dir kommen bin….grins…
Also ich finde die Figur und das Aussehen/Covergestaltung total gelungen und stimmig für die Rahmenhandlung/das Geschehen.
Danke für das geführte Interview mit der Autorin….interessant welche Projekte sie in der nächsten Zeit als Autorin noch angehen möchte.
LG….Karin..
Bastelst Du eigentlich noch regelmäßig die Grußkarten ? Und zeigst sie hier auf dem Blog?
LG…Karin..
Liebe Karin,
ich freue mich von dir zu hören.
Und ja den Blog gibt es noch, wenngleich ich ihn momentan wieder recht stiefmütterlich wegen gesundheitlicher Probleme behandelt habe und die Zeit ihn zu Pflegen gefehlt hat. Weshalb ich meist immer nur schnell auf Insta gepostet habe.
Und ja, ich bin noch fleißig am Basteln und Kartengestalten, allerdings muss ich etliche hier nachtragen, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt, die momentan leider öfter gefehlt hat bzw. lieber ins Werkeln am Basteltisch gesteckt wurde. Oder in die Renovierungsarbeiten.
Liebe Grüße
Elchi