Hallo meine lieben Fantasy-Freunde,
seid herzlich willkommen zum vierten Tag unserer Blogtour „Liv und Leif – Die Wurzeln des Schicksals“ von Katja Hemkentokrax und Dennis Schwark aus dem Arena Verlag.
Die liebe Tina von Mein Buch, meine Welt hatte gestern Loki und Odin zu Gast und mit ihnen über die Weltanschauung diskutiert. Ich nehme euch heute mit ins Reich der Unterwelt…
„Welcome to Hel(l) – Zur Untermiete im Reich des Todes“
An einem grauen Novembermorgen mache ich mich auf den Weg, einen der skurrilsten Wohnorte der jenseitigen Welt zu besichtigen, um der Hausherrin einige persönliche Fragen zu stellen. An der goldenen Brücke Gjallarbrú, die sich mir schon seit zehn Minuten durch das Gebell eines monströsen Hundes ankündigt, erwartet mich eine Frau, die halb Mädchen und halb Greisin zu sein scheint.
Michèle: Guten Morgen, Hel. Schön, dass du dir Zeit für unser Interview nimmst.
Hel: Zeit spielt in meinem Reich keine Rolle mehr. [lacht mit einer irritierend jungen Stimme, die dennoch brüchig klingt]
Michèle: Ich war überrascht über deine Zusage zu diesem Interview. Die Lebenden bekommen dich ja normalerweise nicht zu Gesicht. Wie geht es dir?
Hel: Ich möchte das Image meiner Unterwelt verbessern. Die Menschen sollen wissen, wie prachtvoll mein Reich im Jenseits ist. Momentan bereitet mir nur das Ungeziefer im Keller etwas Sorgen. Davon abgesehen kann ich mich nicht beklagen.
Wir spazieren durch einen wundervollen, in goldenes Licht getränkten Garten. Am Himmel, der von rotem Dunst verhangen ist, schwebt eine goldene Kugel und am Horizont zeichnet sich scharfkantig die Silhouette eines pechschwarzen Palastes ab.
Michèle: Ungeziefer, das dir als Göttin des Todes Sorgen bereitet, möchte ich als normale Sterbliche wohl lieber nicht kennen lernen … Mir sind übrigens diese beeindruckenden Statuen aufgefallen, die hier überall herumstehen. Die waren bestimmt nicht billig. Sind das Originale?
Hel: Originaler geht es nicht, meine Liebe. [lacht kehlig] Und außerdem sind sie so einzigartig und wertvoll wie das Leben selbst.
Michèle: Das erklärt natürlich diesen riesigen Wachhund auf der Brücke.
Hel: Garm ist ein Schoßhund verglichen mit den Gefahren, die in den anderen Kreisen der Unterwelt lauern.
Michèle: Beeindruckend. [lacht nervös] Dein Reich, das wie du den Namen „Hel“ trägt, teilt sich soweit ich weiß in neun Kreise ein. Wie kommt das?
Hel: Sagt dir der Begriff „Fengshui“ etwas? Traditionellerweise hat diese chinesische Harmonielehre sich mit der Planung von Grabstätten befasst. Du kannst ja mal raten, von wem sie sich das abgeguckt haben.
Wir haben den Palast erreicht und auf eine gebieterische Handbewegung der Todesgöttin hin öffnet sich die Pforte mit einem qualvollen Ächzen. Als wir die Türschwelle passieren, überkommt mich ein unheilvolles Gefühl. Wir durchschreiten einen Flur, dessen Düsternis ebenfalls von verschiedensten Statuen bevölkert wird.
Michèle: Bei Fengshui geht es soweit ich weiß darum, durch die Gestaltung der Lebensräume in einen Einklang mit der Umgebung zu gelangen. Würdest du das so bestätigen?
Hel: Wie die Namensgebung meines Reiches schon andeutet, sind die Welt Hel und ich in absolutem Einklang miteinander. Allerdings muss ich zugeben, dass die Aufteilung meines Reiches auch strategische Gründe hat. Seit Ragnarök beherberge ich hier einige Kreaturen, die sich besser nicht begegnen sollten – ich will hier unten schließlich keine unnötigen Tumulte.
Michèle: Man sagt dir ja einen makabren Einrichtungsstil nach. [wirft einen kurzen Blick auf eine Statue in der Nähe, die angstvoll das Gesicht verzieht] Beispielsweise soll dein Bettvorhang Blinkendes Unheil heißen. Diese Namensgebung wird sich wohl nicht mit Fengshui erklären lassen?
Hel: [grinst wissend] Zunächst erscheint es so, nicht wahr? Aber schauen wir doch mal genau nach: Der Name meines Palastes Eljudnir bedeutet Elend. Mein Tisch heißt Hungr, also Hunger, und mein Bett trägt den Namen Kor, was Sarg bedeutet. Findest du nicht, dass das zur Harmonie in meinem Totenreich beträgt? Das ist natürlich Ansichtssache. [zuckt mit den Schultern] Mein Vater wirft mir vor, ich besäße einen Hang zum Dramatischen. So etwas ausgerechnet aus dem Mund von Loki zu hören zu bekommen, ist schon fast lächerlich. Ist er der Meinung, er habe das Recht auf Theatralik für sich alleine gepachtet? Bei meinen Brüdern hält er sich mit solchen kritischen Anmerkungen übrigens zurück. [etwas nachdenklicher] Vielleicht er hat einfach nur Angst, von den beiden gefressen zu werden … Wo wir gerade von Loki sprechen: Was kann mein Vater mit Menschen anstellen, was ein Brot auch von alleine hinbekommt?
Michèle: [ungläubig] War das gerade eine Scherzfrage?
Hel: Mag sein. Die Antwort ist dennoch wahr. Denk mal drüber nach.
Michèle: Deine Familie ist ein gutes Stichwort. Du bist ja relativ jung von zu Hause ausgezogen.
Hel stößt die Tür am Ende des Flures auf und führt mich in einen gigantischen Thronsaal. Der Thron sieht wahnsinnig unbequem aus, aber die Fenster bieten einen atemberaubenden Ausblick über den zweiten Teil der Unterwelt.
Hel: Die Asen haben mich rausgeschmissen, weil sie sich vor mir fürchteten – was soll ich sagen, falsche Schönheitsideale hat es immer schon gegeben. [grinst breit über die schrumplige Seite ihres Gesichts]
Michèle: Da ist wohl was Wahres dran. Und jetzt lebt ihr dennoch wieder alle unter einem Dach. Wie findest du es, seit Ragnarök Hausherrin eines Mehrgenerationenheimes zu sein?
Hel: [zeigt einige weiße und einige gelbe Zähne] Das nenne ich Ironie des Schicksals. Die Nornen haben das wirklich geschickt eingefädelt. [kichert über ihr Wortspiel] Ich genieße es natürlich, hier die uneingeschränkte Befehlsgewalt zu haben. Ich teile die Zimmer zu, diktiere die Schlafenszeiten, bestimme die Speisepläne. Meine Familie und ich haben kein einfaches Verhältnis, aber das Gute an meiner Position ist, dass ich sie in die hintersten Ecken Hels verbannen kann, wenn sie mich nerven. Ich setze sie sozusagen auf die stille Treppe. Das funktioniert wunderbar. Mit meinen Brüdern und Loki habe ich mich schon seit Jahrhunderten nicht mehr herumärgern müssen.
Michèle: Also kommen sie dich nie in deinem Palast besuchen?
Hel: [lacht laut auf] Zur Hölle, nein. Meine Familie ist wirklich anstrengend und ich bin froh, diese kleine Oase für mich alleine zu haben. Der zweite Kreis der Unterwelt – ich nenne ihn gerne Helheim – ist mir heilig. Er ist mein ganz persönlicher Rückzugsort. Irgendwie muss man sich bei zwei großen Brüdern emanzipieren.
Michèle: Wo du gerade von Emanzipation sprichst: Du als Herrin der Unterwelt bekleidest ja einen wichtigen Posten im Weltgefüge. Was hältst du von einer generellen Frauenquote für Göttinnen – ich hätte zum Beispiel nichts gegen eine Beförderung. [grinst]
Hel: Nun, generell bin ich natürlich dafür, wenn wir Frauen mehr Machtpositionen bekleiden. Andererseits sind alle anderen Götter, sowohl die männlichen als auch die weiblichen, tot. Somit liegt die Macht zu einhundert Prozent bei mir. Ich würde sagen, das ist ausreichend.
Michèle: Zum Abschluss eine entspannte Frage: Weihnachten oder Halloween?
Hel: Eindeutig Halloween. Ich lasse einigen der menschlichen Seelen die Möglichkeit, einmal im Jahr auf die Erde zurückzukehren. Sie sind glücklich über den Freiraum, den ich ihnen gewähre. Und ich habe hier unten mal einen Tag Ruhe und kann abschalten. Glaub mir, es ist manchmal ganz schön anstrengend, ein Imperium von Untoten zu führen. Weihnachten hingegen ist für mich eher eine Kampfansage. Nicht nur, dass Loki alle Jahre wieder versucht, sich in einem roten Kostüm durch meinen Kamin nach Eljudnir zu schleichen, um mir einen Streich zu spielen. Nein: Ich habe diesen Jesus zwar nie getroffen, aber die Androhung, meine Totenarmee in einen Himmel jenseits meiner Kontrolle zu überführen, ist schon eine bodenlose Frechheit. Ich bemühe mich hier seit Jahrtausenden um ein stabiles Herrschaftssystem und dann kommt so einer und will mich in die Arbeitslosigkeit treiben.
Michèle: Vielen Dank Hel, für dieses wirklich spannende Interview.
Als Hel mich mit den Worten „Bis bald“ verabschiedet, läuft es mir eiskalt den Rücken herunter. Besser nicht darüber nachdenken. Eine grüne Stichflamme erfüllt mein Blickfeld und im nächsten Augenblick bin ich wieder zu Hause in Midgard.
„Liv und Leif – Die Wurzeln des Schicksals“ – Katja Hemkentokrax und Dennis Schwark
+++Leserliebling digi:talents Schreibwettbewerb 2017+++
***Die perfekte Lektüre für alle „Vikings“- und Götter-Fans, Percy Jackson-Leser und Liebhaber der Marvel-Comics***
Eigentlich läuft Livs Leben gerade ziemlich perfekt, als mit einem Mal alles aus den Fugen gerät. Nachdem sie in einen Verkehrsunfall mit dem überheblichsten Typen überhaupt verwickelt wurde, treibt dieser Leif sie fast in den Wahnsinn. Doch als ihre Mitmenschen plötzlich alle verrücktspielen, scheint der Vollidiot aus ihrer Schule als einziger noch normal zu sein. Verliert sie den Verstand oder alle anderen?
Die seltsamen Ereignisse überschlagen sich und Liv bleibt nichts anderes übrig, als dem Geheimnis gemeinsam mit Leif auf den Grund zu gehen. Schon bald sehen sie sich mit den Schreckgestalten der nordischen Mythologie konfrontiert, die ihre schlimmsten Albträume weit in den Schatten stellen. Sind sie bloß Schachfiguren in einem göttlichen Spiel um Leben und Tod?
Um Odins Prophezeiung zu erfüllen, müssen Liv und Leif nicht nur die Grenzen ihrer Welt überschreiten, sondern es auch mit den sagenhaften altnordischen Göttern aufnehmen.
Brüllend komisch und tief berührend zugleich. Eine abenteuerliche Reise in die Abgründe der Welt der nordischen Götter.
(Quellenangabe: https://www.arena-verlag.de/artikel/liv-leif-die-wurzeln-des-schicksals-978-3-401-84036-9)
Katja Hemkentokrax
Katja Hemkentokrax, 1993 in NRW geboren, lebt und studiert in Niedersachsen. Nachdem sie ihren Bachelor in Kulturwissenschaften mit den Schwerpunkten Literatur und Medien abgeschlossen hat, studiert sie nun Integrated Media im Master. Sie schreibt seit ihrem neunten Lebensjahr fantastische Geschichten, insbesondere Märchen und Urban Fantasy.
Facebookseite der Autorin: https://www.facebook.com/katikento/
(Quelle Autorenfoto + Infos: https://www.arena-verlag.de/helden/katja-hemkentokrax; © Arena)
Dennis Schwark
Dennis Schwark, Jahrgang 1987, stammt aus Braunschweig und studiert Lehramt an der Universität Hildesheim. Seine schriftstellerischen Wurzeln liegen im Verfassen von Songtexten und Gedichten, von denen bereits zahlreiche in Kooperation mit anderen Musikern aufgeführt wurden. Seit einiger Zeit verfasst er außerdem Kurzgeschichten und arbeitet an Romanprojekten.
Facebookseite des Autors: https://www.facebook.com/SchwarkDennis/
(Quelle Autorenfoto + Infos: https://www.arena-verlag.de/helden/dennis-schwark; © Arena)
Gewinnspiel
Lieber Leser, in jedem Beitrag der „Liv & Leif Blogtour“ findest du ein Rätsel. (siehe rosa markierte Textstelle)
Im Anschluss an die Blogtour verlosen die Autoren am 03.12.2018 drei Weltenbaum-Halsketten inklusive eBook.
Um in den Lostopf zu gelangen, schicke bis zum 02.12.2018, 23.59 Uhr per Privatnachricht oder Email die Lösungswörter für mindestens drei der Rätsel an Dennis Schwark (Facebook), katikento (Instagram) oder an Katja.Hemkentokrax@gmx.de
Für jedes weitere Lösungswort kommt dein Name sogar noch ein zusätzliches Mal in den Lostopf.
Auf den Profilen von Dennis und Katja entdeckst du außerdem einen Lückentext, durch den die Lösungswörter zu einer kleinen Geschichte zusammengesetzt werden können.
Teilnahmebedingungen
– Facebook und Instagram haben nichts mit dem Gewinnspiel zu tun.
– Verlost werden drei eBook Exemplare des Romans „Liv & Leif. Die Wurzeln des Schicksals“ sowie drei Weltenbaum-Halsketten.
– Teilnehmen darf jeder, der mindestens 14 Jahre alt ist. (Minderjährige mit der Einwilligung ihrer Eltern.)
– Die Teilnehmer/innen erklären sich damit einverstanden, dass ihre Namen öffentlich genannt werden, und sind bereit, sich im Falle eines Gewinns innerhalb von 48 Stunden bei Dennis Schwark (über Facebook) oder Katja Hemkentokrax (über Instagram) zu melden. Ansonsten findet eine erneute Auslosung statt und der Anspruch auf den Gewinn verfällt.
– Das Gewinnspiel läuft bis zum 02.12.18 um 23:59. Die drei Gewinner/innen werden am 03.12.18 auf Facebook und Instagram verkündet.
– Der Rechtsweg und die Auszahlung des Gewinns sind ausgeschlossen.
– Die Daten der Teilnehmer/innen, die an den Verlag übermittelt werden, werden einmalig für den Versand des Gewinns verwendet.
– Eine Haftung für den Postweg ist ausgeschlossen
Mit der Teilnahme am Gewinnspiel gelten die Teilnahmebedingungen als im vollen Umfang akzeptiert. Dieses Gewinnspiel wird in Kooperation mit den Autoren Katja Hemkentokrax und Dennis Schwark privat organisiert.
Das Gewinnspiel startet am 26.11.2018. Teilnahmeschluss ist am 02.12.2018 um 23:59 Uhr!
Tourplan – Übersicht der teilnehmenden Blogs:
26.11. – „Cupcake-Quizz – Backen mit Liv“
Ina von https://inas-little-bakery.blogspot.com/
27.11. – „Jenseits von Marvel – „Nerd“ische Mythologie mit Leif“
Charleen von https://charleenstraumbibliothek.blogspot.com/
28.11. – „Loki vs. Odin – Weltanschauung zweier Götter“
Tina von https://meinbuchmeinewelt.de/
29.11. – „Welcome to Hel(l) – Zur Untermiete im Reich des Todes“
Michèle von https://www.elchisworldofbooksandcrafts.de/ (bei mir)
30.11. – „How to write a horoscope – Wer zupft da an meinem Schicksalsfaden?“
Astrid von https://letannasbücherblog.de/
Bereits morgen geht es bei der lieben Astrid von Letannas Bücherblog weiter mit dem Thema „How to write a horoscope – Wer zupft da an meinem Schicksalsfaden?“. Also schaut doch auch da wieder vorbei um das Lösungswort zu finden.
Ganz liebe Grüße
eure Elchi
Transparenz:
Dieser Beitrag so wie diese Aktion entstand in Kooperation mit den Autoren Katja Hemkentokrax und Dennis Schwark.
Banner und Gewinnspiel-Foto © Arena Verlag