ich heiße euch “Herzlich Willkommen!”
zum siebten Tag unserer Blogtour “Drachenmond-Lieblinge”
gibt eine Parallelwelt. Und die befindet sich nicht hinter verzauberten
Spiegeln oder verzauberten Schränken, nein – sie befindet sich im
menschlichen Herzen. Jeder von uns trägt diese Welt in sich. Jeden Tag.
Zu jeder Sekunde.“
friedlich miteinander, doch nun ist ein Kampf um Macht und Einfluss
entbrannt. Nur die fünfzehnjährige Ava aus Glücksland kümmert das nicht:
Sie beschließt, den verbotenen Neidwald zu bezwingen und damit das
größte Abenteuer ihres Lebens zu wagen. Doch schon bald wird ihr klar,
dass sie geradewegs in eine tödliche Verschwörung schlittert…
Nichts ist mehr wie früher, der Neidwald hat alles verändert.
Die Herrschaft des Rates über das Herz gerät zunehmend außer
Kontrolle. Während Ava verzweifelt versucht, den Kristall der Macht zu
zerstören, kämpft Karim um ihre verloren geglaubte Liebe. Im Kessel
erhebt sich derweil ein dunkler Widerstand, der nur ein einziges Ziel
verfolgt: das Herz und die Vielfalt der Gefühle zu zerstören.
Ava und ihre Freunde stellen sich diesem entgegen, doch sie ahnen nicht,
dass das Spiel gerade erst beginnt …
Erlebe das große Finale der Herz-Dilogie!
geboren und pendelte somit schon immer zwischen zwei Welten. Eine
Kindheit zwischen alten Burgen, magischen Rheinsagen und einem Zimmer
voller Bücher verliehen ihr eine blühende Fantasie und so stürzte sie
sich schon bald in das Erfinden von Geschichten. Heute lebt sie als
freie Schriftstellerin und angehende Lehrerin mit ihrem Mann im
Rhein-Main-Gebiet.
der Autorin:
Sarah Nisse
wann war dir bewusst, dass du Autorin werden wolltest?
Was
hat dich dazu bewegt?
spät, und zwar im Jahr 2010 während meines Studiums. Ich hatte vorher nie
längere Geschichten geschrieben, immer nur Gedichte. Gelesen habe ich immer
sehr viel, aber nie wäre mir dabei eingefallen, selbst mal Autorin werden zu
wollen. Bis zu dem Tag, an dem ich den letzten Band der Harry Potter-Reihe
beendet habe. Ich fand es so genial, wie Rowling ihren Plot über mehrere Bände
angelegt und was für eine zauberhafte Welt sie erschaffen hat. Da keimte
plötzlich der Gedanke in mir auf, wie großartig es wäre, selbst einen Roman zu
schreiben und solch fantastische Welten zu erfinden. Am Anfang hatte ich keine
Ahnung, ob mir das jemals gelingen würde, schließlich hatte ich keine
Erfahrungen im Schreiben längerer Geschichten. Aber ich war Feuer und Flamme
und habe es einfach versucht. Herausgekommen ist dabei der erste Band von
Dunkelherz – allerdings hat es fast zwei Jahre gedauert, bis der Roman
vorzeigbar war.
es in deinen Büchern Parallelen zu eigenen Erfahrungen,
dich dazu inspiriert haben?
Bzw.
woher nimmst du deine Inspiration?
sicherlich auch aus meinem Unterbewusstsein und verarbeite Themen, die mich
selbst beschäftigen. Allerdings übernehme ich keine konkreten Ereignisse oder
Erfahrungen, genauso wenig wie Personen aus meinem Alltag. Die Figuren und
Handlungen meiner Romane sind fiktiv, Inspiration dafür kann ich fast überall
finden – sei es ein Satzfetzen, den ich im Café aufschnappe, ein Film, der mich
inspiriert, Artikel zu bestimmten Themen, über die ich stolpere oder auch ein
Song, der mit seiner Stimmung irgendwas in mir auslöst. Wo genau die konkreten
Ideen für meine Geschichten dann herkommen, kann ich dann meist gar nicht genau
sagen. Irgendwann tauchen sie einfach wie Bilder in meinem Kopf auf und meist
ergibt sich aus mehreren Einzelideen dann die Idee für einen Roman.
es Autoren, die dir ein Vorbild sind oder dich inspirieren?
auf jeden Fall J.K. Rowling mit ihrer Harry Potter-Reihe, für mich noch immer
die prägendsten Bücher meiner Jugend. Autoren, von denen ich alles lese und von
denen ich sehr viel gelernt habe und lerne sind außerdem Cornelia Funke,
Antonia Michaelis, Ali Shaw, Maggie Stiefvater, Markus Zusak und Marc Levy.
entstand die Idee zur „Dunkelherz-Dilogie“?
der Welt des Herzens spielen zu lassen?
fantastischen Orten und Ländern?
Frage würde ich so gerne beantworten, aber leider kann ich das nicht wirklich.
Ich kann heute kaum mehr sagen, wie genau ich auf die Idee gekommen bin, Avas
Welt im menschlichen Herzen anzusiedeln. Ich weiß nur
noch, dass ich mir vorgestellt habe, wie grau
und trist eine Welt ohne Gefühle aussähe. Dass sie es sind, die unser Leben
spannend machen. Ich habe mir dann vorgestellt, wie unsere Gefühle als Menschen aussähen und wie es wäre, ihnen mal gegenübertreten zu können.
Herz-Parallelwelt reisen (denn wo sollten Gefühle leben, wenn nicht im Herzen? 😉 ) und dort auf
seine Gefühle treffen könnte, daraus hat sich die Geschichte um “Dunkelherz” entwickelt.
verschiedene Gefühls-Regionen aufzuteilen, die alle ihre eigene
Landschaft, eigene Städte und Kultur haben, kam dann recht schnell. Ich habe
mir überlegt, welche Landschaft und welches Klima zu
welchem Gefühl passen könnte – so wurde Mutland zum Rotgebirge voller Wölfe, Adler und Bären, Trauerland musste für mich eine wilde Graslandschaft auf weißen Felsklippen am Meer sein und Glücksland eine warme, sonnige Region mit beschaulichen Dörfern, in der Sonnenblumen und Mirabellenbäume wachsen.
bist du beim Schreiben von „Dunkelherz“ vorgegangen?
du einen von dir vorgegebenen Aufbau und diesen dann abgearbeitet,
oder
hat sich die Geschichte während des Schreibens frei entwickelt?
sehr viel geplant. Es war ja mein erster Roman und zu Beginn hatte ich keine
Ahnung, wie man beim Schreiben von Romanen am besten vorgeht. Ich habe also
sehr viele Schreibratgeber gelesen und dann das Gerüst meiner Handlung und die
Figuren entworfen.
getraut, mit dem Schreiben zu beginnen, weil ich Angst davor hatte, mir
eingestehen zu müssen, dass ich es eigentlich gar nicht kann. Als ich dann doch
ins kalte Wasser gesprungen bin, habe ich ziemlich schnell festgestellt, dass
mich meine Planung in eine Sackgasse geführt hat – seitdem weiß ich, dass
wochenlanges Planen ohne paralleles Schreiben bei mir nicht funktioniert. Ich
muss ein Gefühl für die Geschichte bekommen und das bekomme ich nur durchs
Schreiben, nicht durchs Planen. Das ist ja bei jedem Autor anders.
„Dunkelherz“ war es dann so, dass ich die ersten geschriebenen hundert Seiten
und meine erste Planung komplett gelöscht und noch einmal von vorne begonnen
habe. Natürlich habe ich mir auch da ein grobes Handlungsgerüst überlegt, denn
ganz ohne geht es bei mir dann doch nicht. Aber gerade die Figuren und ihre
Eigenheiten entdecke ich am liebsten beim Schreiben.
sind die Protagonisten entstanden?
es für sie eine Vorlage oder haben sie während des Schreibens
einen
freien Willen entwickelt?
„Dunkelherz“ gab es keine Vorlagen aus dem realen Leben. Ich wusste nur, dass
meine Protagonistin Ava neugierig, vorlaut und mutig sein sollte, während ihr
Gegenpart Karim sehnsuchtsvoll, nachdenklich und loyal sein sollte – also zwei
Gegenteile, die sich gerade deswegen anziehen. Es gab schon ein paar Stellen
beim Schreiben, wo sie mich überrascht haben, aber da ich irgendwann ein Gespür
für die beiden entwickelt habe, wusste ich fast immer, wo sie hinwollen.
ist dein „Lieblingsgefühl“ und warum?
Das ist wirklich schwierig zu beantworten! Im realen
Leben sind es auf jeden Fall Glück und Liebe, denn was wäre das Leben ohne
diese Gefühle, die uns beflügeln? Wenn ich mir die Welt des Herzens in
„Dunkelherz“ anschaue, dann würde ich sagen, dass Mut auf jeden Fall auch zu meinen
Favoriten zählt. Zara, die Vertreterin des Mutes, war eine der ersten Figuren,
die ich zu „Dunkelherz“ entwickelt habe.
selbst in die Welt des Herzens reisen dürftest, welchen Ort würdest du
erstes aufsuchen und was würdest du dort gerne erleben?
Ich stelle mir alle Länder des Herzens sehr reizvoll vor
und würde sie alle gerne mal besuchen (Angst- und Hassland ständen vielleicht
nicht an erster Stelle meines Reiseplans …). Aber bei einem ersten Besuch würde
ich tatsächlich den Kessel besuchen, die Hauptstadt des Herzens. Denn dort
trifft alles aufeinander, was das Herz zu bieten hat und das stelle ich mir
sehr spannend und quirlig vor. Ich würde dort einfach durch die engen Gassen
schlendern und die vielen verschiedenen Gefühle beobachten, mich in einer der
Karamellgießereien mit Süßigkeiten eindecken und Jadon in seinem Zauberladen
einen Besuch abstatten, denn Jadon ist ein ziemlich cooler Typ 😉 (obwohl ich
die Finger von seinem seltsamen Waldmeistertee lassen würde …)
war bei der “Dunkelherz-Dilogie“ die größte Herausforderung?
tatsächlich die Komplexität der Welt. Um diese zu erschaffen und authentisch zu
gestalten, musste ich mir im Vorhinein ziemlich viele Gedanken machen. Auch der
Plot, der sich über zwei Bände erstreckt, war etwas umfangreicher – ich musste
im ersten Teil schon Dinge bedenken, die erst im zweiten aufgelöst werden
sollten, ich hatte ziemlich viele Figuren und unterschiedlichste
Verstrickungen. Es war also manchmal gar nicht so leicht, den Überblick über
alles zu behalten – vor allem, da ich Band 2 ja erst drei Jahre nach
Fertigstellung von Band 1 geschrieben habe.
lange hat es gedauert von der Idee bis zur fertigen Reihe?
Reihe hat es tatsächlich ganze fünfeinhalb Jahre gedauert. Zunächst einmal habe
ich fast zwei Jahre gebraucht, um Band 1 in einen Roman zu verwandeln, mit dem
ich selbst zufrieden war (es war ja mein erster Versuch). Nachdem mein
Manuskript dann leider nicht von meiner damaligen Agentur an einen Verlag
vermittelt werden konnte, habe ich mich erst einmal an anderen Geschichten
versucht – und Schmetterlingsblau sowie einen Jugendthriller geschrieben.
Irgendwann, nach der gefühlt hundertsten Verlagsabsage, habe ich beschlossen,
Dunkelherz selbst im Selfpublishing zu veröffentlichen. Das war Anfang 2015.
Nach ein paar Monaten kam ich dann über Julia Adrian in Kontakt mit Astrid vom
Drachenmond Verlag. Das war ein großer Glücksmoment für mich, denn „Dunkelherz“
hat dort ein wunderbares Zuhause gefunden und ich konnte auch den
abschließenden zweiten Band schreiben und im Drachenmond Verlag
veröffentlichen. Das geschah dann im Mai 2016.
ist dein Lieblingszitat oder deine Lieblingsstelle
aus
Band 1 “Dunkelherz – Welt in Scherben“?
eine Szene, von der ich noch genau weiß, wann und wo ich sie geschrieben habe,
weil sie sich beim Schreiben so intensiv angefühlt hat. Diese Szene mag ich
besonders gerne:
wusste nicht, dass sich Liebe so anfühlt“, flüsterte sie.
fühlt es sich denn an?“, fragte Karim.
könnten wir beide bei dem nächsten Lufthauch zerbrechen. Wir sind so
zerbrechlich, Karim.“
kam ihr so nahe, dass der Atem ihrer letzten Worte gegen seine Lippen prallte.
(…)
passe auf, dass du nicht zerbrichst“, flüsterte er ihr ins Ohr. „Du wirst nie
mehr zerbrechen, Ava. Nie wieder.“
Ihre Hände klammerten sich an
seine Jacke, als fürchtete sie, er könne sie loslassen. Doch das tat er nicht.
Nicht in dieser Nacht.
würdest du davon halten, wenn die „Dunkelherz-Dilogie“
werden würde?
Wie
sähe deine Wunsch-Besetzung der Hauptcharaktere aus?
Ich würde wahrscheinlich jubeln
vor Freude, denn da würde tatsächlich ein großer Traum in Erfüllung gehen! Die
eigene Geschichte und die eigenen Figuren als Bilder auf einer Leinwand zu
sehen, muss ein unbeschreibliches Gefühl sein. Zur Wunsch-Besetzung der
Hauptcharaktere kann ich gar nichts sagen, da ich selbst keine Schauspieler
kenne, die gut zu Ava und Karim passen würden. Ich würde mir einfach nur
wünschen, dass sie der Beschreibung im Buch entsprechen :-
dürfen wir uns deinen Arbeitsplatz vorstellen?
dort eher das „Kreative Chaos“ oder steht alles an seinem Platz
und
ist perfekt durchorganisiert?
keinen wirklichen Arbeitsplatz. Ich brauche zum Schreiben nur meinen Laptop,
Musik auf den Ohren und am besten noch eine Tasse Tee. Und so wechsele ich zum
Schreiben munter den Ort – mal sitze ich am Wohnzimmertisch, mal auf dem Sofa,
mal auf dem Bett oder im Zug. Ich bin da sehr unkompliziert 🙂
du uns schon verraten welche Projekte
für
die Zukunft geplant sind?
schon verraten, dass im Dezember mein erster Jugendthriller erscheint, und zwar
als eBook beim Arena-Label digi:tales. Darauf freue ich mich ganz besonders,
weil mir diese Geschichte persönlich sehr am Herzen liegt und sie so anders ist
als meine bisherigen Fantasy-Romane. Außerdem sind gerade noch zwei Kinderbuchprojekte
auf Verlagssuche – da heißt es aber noch Daumen drücken.
wichtig sind dir Rezensionen?
Liest
du sie und wie gehst du mit Kritik um?
wichtig, da ich fast nur über diese erfahre, wie meine Geschichten bei den
Lesern ankommen. Es ist immer wieder spannend zu lesen, was den Lesern
besonders gut gefällt und was sie kritisch sehen, ob das, was ich mit dem Roman
ausdrücken und auslösen wollte auch so rüberkommt. Ich lese alle Rezensionen,
die ich im Internet finde. Mit Kritik kann ich gut umgehen, wenn ich sie
nachvollziehen kann. Das ist auch bei den meisten kritischen Rezensionen bisher
der Fall gewesen. Nicht jedes Buch kann jeden Lesergeschmack treffen, das ist
einfach so. Und ich denke auch, dass es das „perfekte“ Buch nicht gibt. Ich bin
zufrieden mit meinen Geschichten, sonst hätte ich sie nicht veröffentlicht. Ich
kann aber auch gut verstehen, wenn Leser das anders sehen und das inhaltlich
begründen. Und ich möchte mich an dieser Stelle auch noch einmal bei allen
Lesern bedanken, die eine Rezension zu einem meiner Bücher geschrieben haben!
Dieses Feedback ist für mich unglaublich wertvoll.
teilnehmenden Blogs:
03.10. – Ellin – Kunterbunte Bücherkiste
04.10. – Secrets – Selection Books
05.10. – Sturmherz – Sue Timeless
06.10. – Fenrir – Fantasy Books
07.10. – Snow Heart – Lunatic Booklover
08.10. – Dunkelherz – Elchi’s World of Books & Crafts (bei mir)
09.10. – Better Life – Zantalias Büchertraum
10.10. – Sommernachtswende – Büchertraum
11.10. – Memories to do – Bibliophilie Hermine
12.10. – Ein Käfig aus Rache und Blut – The Call of Freedom & Love
13.10. – Die Dreizehnte Fee [& mehr] – Avas Bookwonderland
Vielen Dank für das tolle Interview
LG manu
Liebe Manu,
freut mich, wenn das Interview ankommt, Sarahs Antworten sind aber auch einfach klasse! 😉
Ganz liebe Grüße
Elchi
Vielen Dank für das Interview. LG Tanja aus Erftstadt
Liebe Tanja,
gerne! Der Dank geht an Sarah, dass sie sich die Zeit genommen hat all die Fragen so ausführlich zu beantworten! 🙂
Liebe Grüße
Elchi