Hallo meine lieben Fantasy-Freunde,
heute startet die Book-Release-Party zu “Mermaid: Erwachen” von Josefine Gottwald. Start der Online-Party ist um 10 Uhr in der Facebook-Veranstaltung >>BookReleaseParty “Mermaid: Erwachen” (OnlinePremiere)<<. Dort wird es allerlei wichtige Informationen zum Tiefseemärchen geben. Darunter eine Buchbesprechung, eine Leseprobe, ein Hintergrundvideo und Infos zum Cover MakingOf… Ab 17 Uhr startet dann die interaktive Challenge mit Rätseln, in der es gilt das Königreich Untermeer zu befreien!
Ich durfte der lieben Josefine Gottwald im Rahmen der Releaseparty ein paar Fragen stellen und das Interview dazu könnt ihr hier nachlesen!
Interview mit Josefine Gottwald
Ab wann war dir bewusst, dass du Autorin werden wolltest? Was hat dich dazu bewegt?
Schon seit ich schreiben kann, wollte ich unbedingt ein Buch schreiben, meine ersten waren handgebastelt! Ich hatte aber oft das Problem, dass meine Geschichten nicht fertig wurden, weil mir die Dramaturgie fehlte, mit 15 habe ich meinen ersten Roman dann beendet.
Gibt es in deinen Büchern Parallelen zu eigenen Erfahrungen, die dich dazu inspiriert haben? Bzw. woher nimmst du deine Inspiration? (allgemein)
Man schreibt immer am besten über das, was man kennt, aber Kunst spitzt natürlich auch zu. Ich glaube, ich könnte schlecht von der Unterwasserwelt berichten, wenn ich sie nicht beim Tauchen selbst erlebt hätte. Um Fische in den Köpfen der Leser schwimmen zu lassen, muss man sie zuerst selbst sehen.
Gibt es Autoren, die dir ein Vorbild sind oder dich inspirieren?
Mein Lebensgefährte Ralf Günther schreibt ebenfalls viele Jahre Romane, wir ergänzen uns sehr. Ich selbst lese vor allem Klassiker. Ich liebe Alice Munro und Ian McEwan genauso wie Anne Rice oder Marion Zimmer-Bradley.
Wie kommt es, dass du Fantasy schreibst und nicht z. B. Thriller oder historische Romane? Was fasziniert dich an diesem Genre?
Ich habe versucht, Thriller und Gegenwartsromane zu konzipieren, aber es reißt mich immer erst mit, wenn übernatürliche Gegebenheiten passieren. Ich bin ein romantischer Mensch und grusele mich gern, das Düstere inspiriert mich. Im Alltag fehlt uns manchmal die Magie.
Wer sind die Helden deiner Kindheit? An welche Buchfiguren oder Filmfiguren hast du die meisten Erinnerungen?
Definitiv Ronja Räubertochter – Astrid Lindgren ist ungeschlagen! Außerdem liebe ich Krabat von Otfried Preußler, und gerade entdecke ich mit meinen Kindern Roald Dahl (Hexen hexen) und Paul Maar (Das Sams).
Welches ist dein liebstes Fabelwesen?
Das ist schwer … Ich habe zuerst über Einhörner geschrieben, weil ich Pferde liebe, und über Vampire, des Blutes wegen. Ich stelle mir vor, was die Herausforderungen der jeweiligen Spezies sind, was mich zum Beispiel reizen würde, wären Pflanzenwesen … Aber aktuell birgt die Tiefe noch so viel Unentdecktes!
Wie entstand die Idee zu „Mermaid – Erwachen“? Wie bist du bei der Recherche dazu vorgegangen?
Ich forsche seit ein paar Jahren in der Biografie von Hans Christian Andersen. Ich habe Orte besucht, an denen er war, und seine Werke gelesen – nicht nur die Märchen, sondern auch Briefe, Romane und Reisebeschreibungen. Mich stört es manchmal, wenn die alten Volksmythen zu einem Hype verkitscht werden (beim tapferen Schneiderlein war das Einhorn noch bedrohlich). Daher dachte ich, es wird Zeit, die düstere Seite der Seejungfrau zu beleuchten, ihr leiden, ihre Melancholie.
Wie war der Werdegang der Geschichte während des Schreibens? Welche Höhen und Tiefen hast du während des Schreibens von „Mermaid – Erwachen“ durchgemacht?
Insgesamt dauerte es sechs Jahre bis das Buch entstand, was du jetzt in Händen hältst. Die Teamfindung war zäh. Ich habe inzwischen sehr konkrete Vorstellungen und brauche professionelle Leute. Der künstlerische Aspekt war mir sehr wichtig; jeder Überarbeitungsdurchgang hat das Manuskript mit mehr Ebenen angereichert. Irgendwann steckt man so tief drin, dass es einem leicht über den Kopf wächst …
Wie der Titel schon verrät, spielen Meerjungfrauen eine große Rolle. Wie kam es, dass du eine Geschichte über diese geschrieben hast? Was fasziniert dich an diesen Wesen so?
Die Menschen haben seit jeher Angst vor der See. Ihre Tiefen sind tückisch, früher konnten Matrosen häufig nicht schwimmen. Und noch heute wissen wir über die Tiefsee kaum etwas – in solche Nischen zieht es die Fantasie.
Wenn du einen Tag lang in deiner eigenen Geschichte verbringen könntest? Was würdest du gerne erleben?
Ich erlebe meine Geschichten jeden Tag, da bin ich manchmal froh, wenn mich der Alltag einholt!
Wie viel Einfluss hattest du bei der Mitgestaltung des Covers zu „Mermaid – Erwachen“?
Sehr viel. Vivian Tan ist eine großartige Künstlerin, mit der ich schon an der Eiselfen-Saga gearbeitet habe. Ihr Kunstverständnis ist unglaublich weit, wir überlegten gemeinsam, ob man die Darstellung von Nûri an die Jugendstil-Plakate von Alfons Mucha anlehnen könnte – das war zwar nicht ganz Andersens Zeit, aber die Abbildungen der Frauen wirken sehr weiblich, mit wehendem Haar und schwebenden Tüchern, alles ist sehr nymphenhaft. Die Schwierigkeit war, dieses Bild mit der nötigen Düsternis zu versehen – wir haben viel Schweiß dabei gelassen.
Wie sind die Protagonisten entstanden? Gab es für sie eine Vorlage oder haben sie während des Schreibens einen freien Willen entwickelt?
Ich glaube, unbewusst gibt es immer Vorlagen, man arbeitet mit Charaktereigenschaften, die man kennt. Das Dreieck der Schwestern Nûri, Grím und Raun stand im Zentrum, die Herren mussten sich sozusagen drum herum arrangieren – dabei habe ich nach Reibungspunkten und großen Kontrasten gesucht.
Was war bei „Mermaid – Erwachen“ die größte Herausforderung?
Für mich ist die Abnabelung ein großer Prozess. Bis man spürt, dass das „Kind“ auf die Welt muss, ringt man mit dem eigenen Perfektionismus. Jeden Tag könnte ich noch etwas besser machen, aber irgendwann muss man es loslassen. Nach vorn schauen hilft da!
Welches ist dein Lieblingszitat oder deine Lieblingsstelle aus „Mermaid – Erwachen“?
Ich habe eine ganze Reihe Sätze rausgeschrieben, in die ich versucht habe, viel Dichte zu legen. Jeder mag sein eigenes darunter finden; ich mag besonders die Stellen, in denen deutlich wird, wie sehr die Figuren im Inneren zerrissen sind.
Was würdest du davon halten, wenn „Mermaid – Erwachen“ verfilmt werden würde? Wie sähe deine Wunsch-Besetzung der Hauptcharaktere aus?
Ich denke, den Film im Kopf kann niemand imitieren. Ich mag Filme, wenn die Bilder sich anbieten, aber bei MERMAID geht es mir um die innere Psychologie. Aber wer weiß, was noch kommen wird …
Wie dürfen wir uns deinen Arbeitsplatz vorstellen? Herrscht dort eher das „Kreative Chaos“ oder steht alles an seinem Platz und ist perfekt durchorganisiert?
Mein naturwissenschaftliches Studium hat mir viel Systematik gegeben. Wenn man so viele Ideen in seinem Kopf hängen hat, hilft das, den Überblick zu wahren.
Wie wichtig sind dir Rezensionen? Liest du sie und wie gehst du mit Kritik um?
Ich glaube, manchmal wäre es besser, man würde sie nicht lesen. Man erkennt nicht immer vorher, welche Kritiken konstruktiv sind und welche einfach vom falschen Leser stammen. So etwas beschäftigt jeden Künstler, aber natürlich möchte man die Mühen würdigen, und häufig wird man ja auch gelobt.
„Mermaid: Erwachen“ – Josefine Gottwald
“Sie besaß einen Schild vor der Welt: Solange sie Schmerz empfand, existierte sie.”
Als Nûri aus der Verbannung zurückkehrt, erkennt sie ihre Heimat nicht wieder: Ewige Nacht hat sich auf ihr Land gelegt, das Reich Untermeer ist kahl und tot. Zwischen den Trümmern der Festung gräbt sie in Erinnerungen und legt Stück für Stück ihre eigene Vergangenheit frei. Auf der Suche nach Wahrheit schwimmt Nûri durch die Meerwüste und weckt eine göttliche Macht, die das Merfolk wieder einen soll – doch der Zorn ihrer Schwester Grím brodelt so finster wie die Schlote um Bránborg, die uralte Hexenfeste. In der Tiefe des Grabens sinnt sie auf Rache, und ihre Verbündeten kennen kein Gefühl.
(Quellenangabe: Josefine Gottwald)
Josefine Gottwald
Josefine Gottwald wurde 1988 in Jena geboren und wuchs im Osterzgebirge auf. Die romantische Landschaft – Wälder, Felsen und Berge – inspirierte sie schon früh zu abenteuerlichen Geschichten: Ihren ersten Fantasy-Roman veröffentlichte sie mit 15 Jahren.
Nach dem Abitur studierte sie in Dresden Biologie, absolvierte eine Ausbildung zur Online-Redakteurin und arbeitete als Journalistin im wissenschaftlichen und kulturellen Bereich. Heute arbeitet sie unter anderem für die Sächsische Zeitung und das Kinderfernsehen und bietet Mentoring für Autoren an. In ihren Büchern beschäftigt sie sich am liebsten mit der Psychologie der Charaktere, ihren zwischenmenschlichen Herausforderungen und gesellschaftlichen Problemen, aber auch mit Magie und Mythologie. Wenn sie nicht schreibt, macht sie Musik (auch auf ihren Lesungen) oder reitet durch die Natur. Mit ihrer Familie und einem Pferd lebt sie in der Nähe von Dresden.
Website der Autorin: https://josefine-gottwald.de/
Facebookseite der Autorin: https://www.facebook.com/josefine.gottwald.autorin/
(Quelle Autorenfoto + Infos: https://josefine-gottwald.de/, https://www.lovelybooks.de/autor/Josefine-Gottwald/, Foto: © Heike Stille)
Liebe Josefine,
hab vielen lieben Dank für die sehr interessanten und ausführlichen Antworten!
Ich hoffe euch hat das Interview genauso viel Freude bereitet wie mir und ihr seid neugierig auf die wirklich fabelhafte Geschichte geworden!
Meertastische Grüße
eure Elchi
Transparenz:
Dieser Beitrag sowie diese Aktion entstanden in Kooperation mit der Agentur Mainwunder und der Autorin Josefine Gottwald.
Banner, Buchcover und sonstige Grafiken © Vivian Tan Ai Hua | © Josefine Gottwald
Hallo,
einfach ein super Interview mit tollen Fragen und ausführlichen Antworten der Autorin.
Hab vielen lieben Dank! Freut mich, wenn das Interview gefällt und ja, ich bin auch ganz begeistert von den interessanten Antworten.
Liebe Grüße
Elchi