Hallo liebe Fantasyfreunde,
heute ist ja leider bereits der letzte Tag der Fantasywoche und wir konnten eine Menge wundervoller Beiträge zu fantastischen Büchern und fabelhaften Autoren lesen. Der Wunschzettel ist ins unermessliche gewachsen, zumindest bei mir *zwinker*… Aber keine Angst. Solltet ihr einen der Beiträge verpasst haben, so könnt ihr all diese in der Veranstaltung “Fantasywoche 2018 – Festivalsaal” noch einmal in Ruhe nachlesen und euch die klasse Live-Beiträge anschauen!
Gemeinsam mit der lieben Ann-Sophie von “Reading is like taking a journey” und der lieben Nadja von “Fairy of Books” durfte ich ein Interview mit der fantastischen und super sympathischen Mary Cronos zu ihrem Buch “Houston Hall – Schatten der Vergangenheit” durchführen. Marys Antworten auf unsere Fragen findet ihr aufgeteilt in drei Bereiche mit jeweils drei Fragen auf unseren Blogs, also solltet ihr am besten bei jedem von uns mal vorbei schauen *zwinker*!
Interview mit Mary Cronos
1. Was genau fasziniert dich an der schottischen Welt der Mythen, Sagen und Legenden besonders? Speziell auch im Hinblick auf die Baobhan Sith, welche in „Houston Hall – Schatten der Vergangenheit“ ja eine große Rolle spielen.
Ich bin generell ein Fan von alten Mythen und Legenden – in allen Traditionen. Sie sind ein schöner Weg, in die Geschichte eines Landes, einer Kultur einzutauchen. Die schottische oder generell keltische Mythologie ist unglaublich naturverbunden. Tier und Mensch kommen sich nah, Wälder scheinen lebendig zu werden, im Meer – unbekannt, unüberschaubar und ungastlich – warten unglaubliche Wesen.
An den Baobhan Sith gefällt mir besonders, dass sie dem beliebten Vampirimage ein paar Klischees entreißen. Ja, sie sind schön und verführerisch (gut für einen RomantasyRoman), aber sie sind eben nicht für Happy Ends geschaffen, denn es gibt nur weibliche Baobhan Sith. Es gibt kein „glücklich bis in alle Ewigkeit“ a la Twilight. Und obwohl eine Baobhan Sith ihrem Opfer entweder den Tod oder das Leben stielt – denn jede gebissene Frau wird selbst zur Baobhan Sith und jeder gebissene Mann stirbt – ist sie doch ein Teil der Natur. Ihre Farbe ist nicht das Blutrot, sondern grün. Sie verkriecht jagt in der Natur, in Wäldern.
Mythen, die zeigen, dass schon vor hunderten von Jahren schwarz-weiß-Denken out war, gefallen mir. Es gibt nicht „den Helden“ und „das Böse“. In jedem steckt ein bisschen von beidem.
2. Welche Bedeutung hat der Name Mary für dich? Schließlich ist es dein Pseudonym, aber auch der Name der Protagonistin. Verbindet euch beide noch mehr als nur der Name? Bzw. wie viel von dir oder Freunden und Menschen deiner Umgebung spiegelt sich in den Persönlichkeiten deiner Charaktere wieder?
Eine gute Frage! Du ahnst ja nicht, wie lange und angestrengt ich versucht habe, Mary einen anderen Namen zu geben. Es war nie meine Absicht, der Protagonistin meinen Namen zu geben (ich heiße in Wahrheit Maria – so weit weg ist das also auch von meiner wahren Identität nicht).
Die Namen meiner Charaktere – aller, auch der unwichtigsten Nebenfigur – finden sich von selbst, unterbewusst, oder auch: Meine Figuren suchen sich ihre Namen selbst aus. Ich habe darauf nur bedingt Einfluss. So verrückt das auch klingt. Ich habe versucht, diese Geschichte zu schreiben und Mary dabei anders zu nennen. Es gelang mir nicht eine Szene. Es war einfach eine Mary. Sie ist da genauso stur wie ich (eine Gemeinsamkeit!).
Uns verbindet viel. Vor allem viele Monate, in denen wir gemeinsam ihr Leben gelebt haben, bis dieses Buch geschrieben war. Aber diese Verbindung habe ich zu all meinen Figuren. Nicht nur zu Mary. In jedem Charakter ist ein wenig von mir selbst. Ich mag und schätze jede Figur – auch Gastrollen oder Antagonisten. Ich verstehe die Beweggründe jeder Figur (das ist Teil meiner Ambition, gegen schwarz-weiß-Denken anzukämpfen).
Houston Halls originäre Idee entstand in einem Skype-Rollenspiel mit einer Freundin vor vielen Jahren. Und was soll ich sagen: Ausgerechnet Mary wurde nicht von mir gespielt, sondern von besagter Freundin: Mady. Ich hatte Anthonys Part. Wenn also eine Figur in Houston Hall deutlich fremde Züge trägt, dann ist das ausgerechnet Mary.
Und nicht nur Mady hat ihre Spuren hinterlassen. Ich sage immer: „Vorsicht, Sie stehen gerade einer Autorin gegenüber. Alles, was Sie in ihrer Gegenwart tun oder sagen, kann und wird in einem Roman gegen Sie verwendet werden.“ Jeder, der mir begegnet, ist eine potentielle Quelle für eine neue Romanfigur.
Was mir im Nachhinein kürzlich auffiel: Mein Name setzt sich aus meinen ersten Büchern zusammen. In Nafishur findet sich Magnus Cronos (der mir meinen Künstlernamen verpasste) und in Houston Hall, meinem ersten Verlagsbuch, gibt es nun Mary Smith. Ich freue mich eigentlich, mit meinen ersten Büchern in so besonderem Maß verbunden zu sein – auch wenn das ursprünglich wirklich nicht meine Absicht war.
3. Es soll ja eine Fortsetzung geben… Kannst du uns schon Näheres verraten? Wie fühlt es sich an, die Geschichte zu vertiefen und mit den beiden weiter zu arbeiten?
Es gibt die Option einer Fortsetzung. Ob der Verlag letztendlich eine will und sie dementsprechend geschrieben wird, hängt von Euch Lesern ab. Zurzeit schreibe ich vor allem endlich Nafishurs zwei zweite Bände. Darauf habt ihr wirklich lang genug gewartet.
Sollte Houston Hall weitergehen dürfen, dann habe ich allerdings schon ziemlich genaue Vorstellungen. Anthony und Mary werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen, aber es würden zwei andere Personen in die Hauptrollen schlüpfen, die ihr schon kennt, wenn ihr Houston Hall komplett gelesen habt. Wenn ich jetzt aber verraten würde, wer das genau ist und was ich mit diesen beiden vor habe, dann würde ich diejenigen unter Euch spoilern, die das Buch noch nicht gelesen haben.
Sagen wir deshalb einfach so viel: Noch sind einige Fragen offen – denn ich finde nichts so schrecklich wie erzwungene Fortsetzungen. Am Ende von Band II wären Eure Fragen geklärt, Euer Verständnis über meine Definition der Baobhan Sith und Ceasg und anderer Wesen vertieft, Euer Wissen um die Legenden und (meine) Wahrheiten des Ortes erweitert.
Beim Entwickeln, Recherchieren und Schreiben macht dieses Vertiefen unglaublich viel Spaß. Ich für meinen Teil versuche meine Figuren von Anfang an so zu verstehen, als würde ich sie mein Leben lang kennen. Egal ob ein Band, zwei oder eine Reihe: Zu meinen Figuren existieren lange Steckbriefe und viele Details und Geheimnisse. Viele davon werdet ihr vielleicht nie erfahren. Aber sie als Autor zu kennen, hilft, der Figur – und der Geschichte – Tiefe zu verleihen. Und wenn ein Autor dann die Chance bekommt, mit einer Fortsetzung mehr von seinem Wissen über die Geschichte und ihre Protagonisten mit Euch Lesern zu teilen, ist das ein großartiges Gefühl.
Houston Hall – Schatten der Vergangenheit
Eine spannende, übernatürliche Liebesgeschichte vor der Kulisse Schottlands – ein Kampf um Leben und Tod und für die eine große Liebe.
Anthony lebt allein auf dem Familienlandsitz Houston Hall in Schottland, seit seine ganze Familie einem schrecklichen Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Der Tod der Eltern und der geliebten Schwester haben den aufstrebenden Anwalt aus Edinburgh zu einem anderen Menschen gemacht; die Dorfbewohner halten ihn für wunderlich, manche gar für verflucht.
Nachdem er die letzte Haushaltshilfe gefeuert hat, steht überraschend eine junge Frau vor der Tür, die sich auf die Stelle bewirbt: Mary Smith. Mit Mary beginnt Anthony wieder am Leben teilzunehmen und lässt sogar – wenn auch zögerlich – Gefühle zu. Doch er weiß nicht, wen er in sein Herz lässt: Mary weiß um die Wahrheit hinter dem Unglück seiner Familie. Sie weiß um die Monster, die nicht nur sein Leben bedrohen, denn sie stellt sich ihnen schon seit 200 Jahren in den Weg. Als plötzlich eine Totgeglaubte wieder auftaucht, ist Mary sicher, dass er in großer Gefahr schwebt. Nun muss sie kämpfen, um zugleich Houston Hall und ihre Liebe zu Anthony zu retten.
Mary Cronos
“Jede Art zu schreiben ist erlaubt, nur nicht die langweilige.”
Mary Cronos ist ein kreatives Chaos in Person. Schon kurz nach ihrer Geburt Ostern 1987 begann sie ihre Welt in Bilder zu bannen. Bunte Bilder, graue Bilder, Bilder aus Leinwand und Papier, Text und Tinte.
Sie wuchs in und um Berlin auf, entdeckte nach und nach die Hauptstadt für sich und lebt nun an deren Stadtrand und damit genau zwischen dem Trubel und Leben der Großstadt und der Ruhe und Beschaulichkeit Brandenburgs. Kurz vor Abschluss ihres Studiums begann sie damit, ihre künstlerischen Interessen zum Beruf zu machen und so war das Ende ihres Theologiestudiums zugleich der Beginn ihres Künstler- und Autorenlebens.
Anfangs beschränkte sich Mary darauf, die Welt, die sie umgab, in Bildern einzufangen; aber dann begann sie, neue Welten zu erdenken. Welten, in denen es von Vampiren und Druiden ebenso wimmelt, wie von Gestaltwandlern, Drachen und anderen noch nie gesehenen Wesen. Hier würde man sie vielleicht mit Meerjungfrauen oder lebenden Flammen vergleichen; mit Elfen, Pegasus und Golems. Das außergewöhnlichste in diesen Welten sind wohl die ›ganz normalen‹ Menschen. Die Gesichter ihrer Schöpfungen hält Mary in Zeichnungen und Grafiken fest, deren Geschichten aber in Absätzen und Kapiteln.
Manche dieser Wesen, Welten und Abenteuer sind schon einige Jahre alt. Sie überdauerten ihr Studium, reiften und wollen nun den Fantasie-liebenden Bücherwürmern dieser Welt zum Fraß vorgeworfen werden.
Facebookseite der Autorin: https://www.facebook.com/MaryCronos/
(Bildquelle: https://www.amazon.de/Mary-Cronos/e/B0123BB74G/)
Alle Beiträge zur Fantasywoche 2018 findet ihr in Facebook in der Veranstaltung “Fantasywoche 2018 – Festivalsaal“.
Dieser Beitrag, so wie diese Aktion enstand in Kooperation mit der Agentur Mainwunder und der Autorin Mary Cronos.
Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Stöbern durch all die wundervollen Beiträge der Fantasywoche und natürlich beim Füttern eures Wunschzettels!
Ganz liebe Grüße
eure Elchi