Autorin: Stella A. Tack
Originaltitel: Warrior & Peace: Göttliches Blut
Verlag | Print: Drachenmond Verlag (22. Februar 2018)
Verlag | Audio: Nova MD (30. November 2018)
Format: ungekürztes Hörbuch | 2 MP3-CDs
ISBN: 978-3964432964 | 9,85 €
Laufzeit: 18 Stunden 50 Minuten
Sprecherin: Marlene Rauch
Genre: Fantasy | Jugendbuch
Umschlaggestaltung: Stella A. Tack & Leander Fritsche
Teil einer Reihe? Ja, 1. Teil | Warrior & Peace #1
Inhaltsangabe:
Warrior Pandemos ist die Tochter von Hades und Aphrodite – zweier mächtiger Götter. Doch zu ihrem Leid wurde sie mit einem Gendefekt – dem sogenannten Medusa-Syndrom geboren. Sprich wer sie auch nur einen Moment zulange ansieht, verliert den Verstand. Und noch dazu ist sie ein Mensch, weshalb sie von ihren Geschwistern gehänselt wird. Aber ganz normal scheint sie sie dennoch nicht zu sein… Nun ja, jedenfalls fällt sie auf ihrem Weg durch die Unterwelt Peace in die Hände, der es irgendwie geschafft hat aus dem Tartarus zu flüchten und Warrior bei der ersten Gefahr den Höllenhunden wortwörtlich zum Fraß vorwirft. Die Ereignisse überschlagen sich und unerwartete Geschehnisse lassen Warrior sich ebenfalls im Tartarus wiederfinden. Dort fällt sie Peace erneut in die Hände und soll sich seinem Plan die alten Götter des Olymps zu stürzen, anschließen.
Meine Meinung:
Das ungekürzte Hörbuch „Warrior & Peace – Göttliches Blut“ von Stella A. Tack, wessen gleichnamiger Roman im Drachenmond Verlag erschienen ist, ist der Auftakt einer actiongeladenen und originellen Fantasy-Reihe, die von Nova MD vertont wurde. Gesprochen wird die Geschichte von Marlene Rauch.
Die Stimme der Sprecherin klingt recht jung, aber ihre Stimmfarbe ist klar und angenehm. Sie haucht den Charakteren Leben ein und schafft es die Gefühle, als auch die Geschichte im Gesamten gekonnt wiederzugeben. Auch lassen sich die eigenen Stimmen beim Lauschen gut auseinander halten. Die jeweilige Stimmung der Situation ist je nach Atmosphäre förmlich hör- und greifbar.
Dennoch bin ich mit den Charakteren und der Geschichte nicht ganz warm geworden. Was jedoch wohl hauptsächlich daran liegt, dass Peace, einer der männlichen Hauptcharaktere mir extrem unsympathisch ist. Zugegeben, er ist absichtlich von der Autorin so gezeichnet und passt auch in diese doch sehr skurrile Geschichte, allerdings war sein Handeln hier und da einen Ticken too much.
Zur Geschichte… die Grundidee und der Konflikt gefallen mir sehr gut und der Einstieg ist auch sehr interessant und unterhaltsam gestaltet. Der Schreibstil der Autorin hingegen ist für meinen Geschmack sehr gewöhnungsbedürftig und eigen. Extrem rasant, sarkastisch, ideenreich, aber auch skurril. Die einen werden den Schreibstil lieben, die anderen hassen. Ich fand ihn teilweise eher anstrengend, da die Komik je nach Situation fast schon erzwungen wurde oder es zumindest recht erzwungen rüberkam. Hauptsache es klingt irgendwie doch witzig… Oft hat es einfach nicht mit der jeweiligen Lage überein gepasst, zumal es sich schließlich um erwachsene Personen handelt und nicht um quengelnde Kindergartenkinder.
Hinzu kommt, dass trotz des rasanten Tempos einige Abschnitte doch recht langatmig daher kamen und mir einfach oft die bildliche Vorstellungskraft hinsichtlich der einzelnen Welten (Abbadon, Tartaros und Olymp) gefehlt hat. Die Beschreibungen erschienen ein wenig trist und die Welt zu zweidimensional. Schade, ich hätte gerne ein wenig mehr Einblicke in die Umgebung erhalten.
Ab ca. Mitte der Geschichte ließ die Spannung deutlich nach und die Geschehnisse nahmen mit häufigeren Auftritten Peace ihre Wendung. Auch Warrior hat sich in diesem Moment für mich zum Negativen verändert. Erst gegen Ende des ersten Bandes nahm die Handlung wieder an Fahrt auf und hält die Spannung über das Ende hinaus. So dass man gespannt dem zweiten Band entgegenfiebert.
Die Charaktere sind ihren inneren Gottheiten ergeben gut gezeichnet. Ihre Stärken und Schwächen fallen mit ihren persönlichen Eigenschaften, diese hin und wieder betont übertrieben dargestellt wurden. Eben passend zum Gesamtbild.
Warrior, die Hauptprotagonistin ist eine chaotische, nicht auf den Mund gefallene Rebellin, die oftmals sehr emotional handelt, statt ihren Verstand zu benutzen. Dennoch scheint sie ihren richtigen Platz im Leben noch nicht gefunden zu haben…
Maddox, Warriors Halbbruder, ist einfach herzallerliebst und steht ihr in jeglicher Situation bei.
Peace hingegen ist ein arroganter, egoistischer und respektloser Schnösel. Seine dominante und teils recht brutale Art seinen Mitmenschen gegenüber, besonders in Bezug auf Warrior, gingen mir gehörig auf die Nerven. Bad Boy Image – okay, mysteriös und geheimnisvoll auch, aber trotz seiner bisherigen Geschichte hätte man nicht so sehr draufhauen müssen…
Allen in allem eine Geschichte, die mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat. Deren Geheimnisse und geplante Intrigen es gilt noch herauszufinden und der Hoffnung, dass die Charaktere sich zu einem besseren entwickeln werden. Die geballte Ladung an originellen Ideen, verwoben mit der griechischen Mythologie und den Problemen eines typischen Teenagers.
Fazit:
„Warrior & Peace – Göttliches Blut“ von Stella A. Tack ist der Auftakt einer actiongeladenen und originellen Fantasy-Reihe rund um die griechische Mythologie verwoben mit den typischen Problemen eines Teenagers. Vorsicht: Sarkasmus und Witz sind vorprogrammiert! Eine skurrile Geschichte mit Charakteren, die man entweder liebt oder hasst… und mich mit gemischten Gefühlen zurück gelassen hat.
Wertung in Elchen:
3 von 5 Elchen
Stella A. Tack
Stella A.Tack wurde 1995 geboren und ist in Bad Gastein, Österreich, als Tochter einer Künstlerin, eines Psychologen, mit einer kleinen Schwester und zwei schwarzen neurotischen Katzen aufgewachsen. Bereits mit vier Jahren bastelte sie ihre ersten Bücher und diktierte ihrer Mutter den Text. Später entwickelte sie eine tiefe Leidenschaft zu fantastischen Geschichten und füllte Seite um Seite mit ihren eigenen Welten, bis sie sich schließlich nach einer 5 in der Deutschklausur entschloss Autorin zu werden, die über heiße Bad Boys, feurige Drachen, genervte Götter und depressive Vampire schreibt und nicht die Leiden des jungen Werthers!
Website der Autorin: https://www.stella-tack.com
Facebookseite der Autorin: https://www.facebook.com/stella.tack/
(Quelle Autorenfoto + Infos: https://www.drachenmond.de/people/stella-a-tack/; © Drachenmond Verlag)
Transparenz:
Das Hörbuch „Warrior & Peace: Göttliches Blut“ von Stella A. Tack erschienen im Drachenmond Verlag und vertont von Nova MD ist ein Rezensionsexemplar, welches mir durch die Hörbuchsprecherin Marlene Rauch von Nova MD zur Verfügung gestellt wurde. Kostenlos zur Verfügung gestellte Exemplare haben keinen Einfluss auf meine Meinung!
Fotos: © Michèle Seifert | Elchi’s World of Books & Crafts
Cover: © Pressematerialien der jeweiligen Verlage, Autoren, Illustratoren und Cover-Designer
Bei mir hat das Hörbuch ähnlich abgeschnitten. Ich fand Peace Verhalten sehr grenzwertig.
Vorsicht Kommentar kann Spoiler enthalten…
Ja, ich mein Bad Boy und schlechte Erfahrungen hin und her, aber es war mir dann doch ein wenig arg überspitzt dargestellt und zu extrem. Weshalb er mir doch sehr unsympathisch ist. Und leider hat Warrior sich dadurch auch zum Negativen entwickelt. Da scheint sie sich wehren zu wollen, wirft einen Blick auf ihn und schwupp Rosa-rote-Brille und “ach, was ist er toll” und der Verstand hat sich in Luft aufgelöst. Ich mein, ja, so ist es ja manchmal, aber doch nicht in solchen Extrem-Situationen.
Und auch kam es mir manchmal echt zwanghaft witzig vor, was mir persönlich auf Dauer zu anstrengend wurde. Und einzelne Szenen einfach verworren hat. Hätte mir stattdessen mehr Beschreibungen der Wesen und Umgebung gewünscht. Der Anfang war ja noch gut konstruiert, aber der Olymp blieb doch sehr blass, außer, dass die Götter dort Golf spielen…
Der Mittelteil hat sich daher doch sehr gezogen und ähm, ein Baumstamm, der sie nicht nur erschlägt, sondern dessen Äste sich quer durch ihren Körper bohren und die Organe hervorquellen, aber nein, alles gut, sie macht einfach weiter, als wäre nichts passiert???! Nein, Danke. Auch wenn Magie und göttliches Blut im Spiel ist. Die Beschreibungen waren schon echt heftig.
Und erst zum Ende hin, hat alles wieder an Fahrt aufgenommen und einzelne kleine Intrigen und was sich dahinter verbirgt kamen zum Vorschein…
Wie gesagt, die Grundidee find ich super, die Charaktere, nunja, darüber kann man sich wohl streiten, aber einige Szenen dann doch zu viel. Und im Gesamten sehr verwirrend.
Ich bin ja wirklich froh, dass noch jemand anderes es genauso sieht wie ich. Als ich nämlich meine Rezension in der Drachenmond-Gruppe gepostet habe, waren alle anderer Meinung.