Huhu liebe Fantasy-Fans,
im Rahmen der Bloggeraktion zur “Chronica Usenia-Reihe” von Riley H. Bush in Kooperation mit der Agentur Mainwunder habe ich der lieben Riley ein paar Fragen zu ihrer Person und ihrer High Fantasy-Geschichte gestellt. Ihre Antworten darauf könnt ihr hier nachlesen.
Interview mit Riley H. Bush
Ab wann war dir bewusst, dass du Autorin werden wolltest? Was hat dich dazu bewegt?
Ich habe im Alter von ca. 20 Jahren mit dem Schreiben begonnen. Dass ich bereits damals eine (wenngleich unveröffentlichte) Autorin war, wäre mir nie in den Sinn gekommen. 🙂 Deshalb hat es gedauert, bis mir das klar wurde und ich mich entschloss.
Ich habe die Zeit genutzt, um meinen eigenen Schreib- und Erzählstil zu entwickeln. Irgendwann entstand in mir ein Verlangen, das mich antrieb, das Buchprojekt „Chronica Usenia“ zu beginnen.
Gibt es in deinen Büchern Parallelen zu eigenen Erfahrungen, die dich dazu inspiriert haben? Bzw. woher nimmst du deine Inspiration?
Ich schöpfe vieles aus meiner persönlichen Erlebniswelt und meinem Erfahrungsschatz. Du kannst es sehen, wenn du dir bspw. in Buch 1 Dacans Misere genauer anschaust. Eine existentielle Krise und ein missgünstiger „Kollege“ (Delos), der seine Autorität auf perfide Weise untergraben will; das sind Krisen und Mobbing wie aus dem wahren Leben.
Davon abgesehen finde ich auf Reisen und in der Natur Inspiration. Bisweilen jedoch kommen mir bei Tagträumereien oder beim morgendlichen Zähneputzen die Ideen von ganz alleine in den Sinn. 🙂
Gibt es Autoren, die dir ein Vorbild sind oder dich inspirieren?
Es gibt viele geniale Autoren, allen voran bewundere ich Mark Twain, Jack London, Oscar Wilde, Robert Louis Stevenson, Fenimore Cooper, Edgar A. Poe und H.G. Wells.
Inspiriert hat mich Dune, der Wüstenplanet von Herbert Frank. Die Kombination aus Fantasy und Science-Fiction gefällt mir besonders gut. Spontan fällt mir noch Mary Shelley, Tad Williams, Bram Stoker, Trudy Canavan ein.
Wie kommt es, dass du Fantasy schreibst und nicht z. B. Thriller oder historische Romane? Was fasziniert dich an diesem Genre?
Womöglich liegt es daran, dass ich bereits als Teenager diesem Genre verfallen bin. Ich fand heraus, dass es unglaublich Spaß macht, eine fiktive Welt zu erschaffen. Das ist spannend und herausfordernd zugleich. Das Fantasy Genre bietet mir die Freiheit, um meine Kreativität voll ausschöpfen zu können.
Aber einen Science-Fiction-Horrorthriller zu schreiben, das würde mich schon reizen ….
Wer sind die Helden deiner Kindheit? An welche Buchfiguren oder Filmfiguren hast du die meisten Erinnerungen?
Die unangefochtene Heldin meiner Kindheit war meine Großmutter mütterlicherseits. 🙂
Meine Buchfiguren / Filmfiguren sind Jim Knopf, Räuber Hotzenplotz, Pippi Langstrumpf, Zorro und das Phantom und seine abgefahrene Totenkopfhöhle.
Wie entstand die Idee zur „Chronica Usenia“-Reihe? Wie bist du bei der Recherche dazu vorgegangen?
Ich saß an einem Wintertag zuhause und schaute aus dem Fenster, als es zu schneien begann. Im Haus war es mucksmäuschenstill, und während ich nach draußen sah, kam mir urplötzlich das Bild eines Segelschiffes, sein Name und der Name eines Landes in den Sinn. Dann sah ich auf der Brücke des Dreimasters einen blonden Hünen stehen, der das Schiff kommandierte. Ich folgte der Eingebung, indem ich zu Papier und Stift griff und alles aufschrieb, was mir spontan einfiel. Damit fing alles an.
Als nächstes habe mir eine Schöpfungsgeschichte ausgedacht. Als mir dämmerte, dass da etwas Größeres entsteht, entwickelte ich erst mal die Romanstruktur. Danach begannen meine Recherchen. Ich hamsterte Informationen aus dem Internet, der Fachliteratur, aus Museen und Ausstellungen. Ich schaute mir im TV Dokumentationen zu speziellen Themen an. Einen Teil dieser Infos habe ich in abgewandelter Form in den Aufbau meiner fiktiven Welt gesteckt und in die Romane aufgenommen. Vieles ist jedoch meine eigene Kreation.
Wie war der Werdegang der Geschichte während des Schreibens? Welche Höhen und Tiefen hast du während des Schreibens der „Chronica Usenia“-Reihe durchgemacht?
Ich befand und befinde mich in einem dynamischen Prozess. 🙂 Da der Begriff Dilogie auf Instagram letzte Woche öfter erwähnt wurde, muss ich an dieser Stelle etwas klarstellen: Diese Reihe ist noch nicht vollendet, Freunde! Derzeit ist Band 3 in der Entstehungsphase, und ich freue mich, dass ich bereits ein Fünftel des Buches geschafft habe.
Auf die Höhen und Tiefen zurückzukommen; die gab und gibt es permanent. Oftmals bin ich sosehr mit der Geschichte verwoben, dass ich zu emotionalen Höhenflügen abhebe oder mich durch Höllentäler schleppe. Das geschieht immer dann, wenn die Geschichte beim Schreiben eine gewisse Eigendynamik entwickelt.
Es kann wunderbar sein, wenn alles „fließt“. Die Höllentäler erwarten mich, wenn ich mich diesem Hype zu sehr hingebe. Sich in eine Sackgasse hineinzuschreiben, kann schnell geschehen, aber das ist nichts im Vergleich zu einer Schreibblockade. Die hatte ich auch, und ich kann nur sagen: Es war übel! Aber solche Phasen kommen und gehen zum Glück wieder. Man darf nur nichts erzwingen oder in Panik geraten.
In deiner Geschichte geht es ja um eine sagenumwobene Heilpflanze. Was fasziniert dich an Pflanzen, bzw. besonders an Heilkräutern? Und wie kam es dazu, dass diese eine Rolle in deiner Geschichte spielt?
Die Wissenschaft hat in den letzten Jahren erstaunliche Erkenntnisse gewonnen. Man hat bspw. herausgefunden, dass Waldbäume mit Pilzen gigantische, unterirdische Netzwerke bilden und darüber miteinander kommunizieren. Spezielle Heilpflanzen sind ein spannendes Thema, und im Grunde genommen ist die Natur eine einzige Apotheke. Selbst Tiere kennen die Kraft heilender Kräuter und nutzen sie intuitiv. Und was wäre, wenn es für die Menschheit ein universelles Heilmittel gäbe?
Das Thema sagenumwobenes universelles Heilmittel übt einen besonderen Reiz auf mich aus. Doch offengesagt ist mir die Sache mit dem Heilkraut spontan in den Sinn gekommen – irgendwann beim morgendlichen Zähneputzen oder unter der Dusche. 🙂
Wenn du einen Tag lang in deiner eigenen Geschichte verbringen könntest? Was würdest du gerne erleben?
Ich würde liebend gerne Drak’Maha am Grund des stillen Sees besuchen. Dort würde ich durch die unterseeischen Gärten schlendern und in der großen Mondhalle picknicken.
Wie viel Einfluss hattest du bei der Mitgestaltung der Cover?
Sehr viel. Ich habe für Buch 1 – dem wichtigsten Cover überhaupt – meine Vorstellungen beim Verlag eingereicht, die man wunschgemäß umsetzen konnte. Sie offerierten mir zwei sehr unterschiedliche Entwürfe. Und meine Wahl war schnell getroffen. Ich finde, die Designer haben etwas Grandioses geschaffen. Ich habe mich vom Fleck weg in das Design verliebt. 🙂 Das Cover für Band 2 war weitaus schneller fertiggestellt. Auch hier hat der Verlag meine Vorschläge aufgegriffen und wunderbar umgesetzt.
Wie sind die Protagonisten entstanden? Gab es für sie eine Vorlage oder haben sie während des Schreibens einen freien Willen entwickelt?
Bei meiner Romanreihe gehe ich nach der Teils-Teils-Methode vor. Für die wichtigsten Hauptfiguren verwende ich einen selbst entwickelten Steckbrief, in dem ich alle relevanten Daten eintrage. Auf diese Weise baue ich Stück für Stück den Charakter mit all seinen Facetten auf. Die Leute haben eine umfassende Vorgeschichte, die im späteren Verlauf der Handlung womöglich wichtig werden könnte. Man kann schließlich nie wissen, was kommt.
Mit den Nebenfiguren jedoch, die am Ende eines Buches die Handlung verlassen, betreibe ich diesen Aufwand nicht. Sie können sich frei entwickeln.
Was war bei der „Chronica Usenia“-Reihe die größte Herausforderung?
Meine größte Herausforderung ist, darauf zu achten, dass die Handlung in sich vollkommen schlüssig bleibt, damit keine Handlungsbrüche und Logikfehler entstehen.
Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zum fertigen Buch? Was gehörte neben dem Schreiben noch alles vor allem an Zusammenarbeit dazu bis es zur Veröffentlichung kam?
Von der Idee bis zum fertigen Buch war es ein langer Weg. Bei Band 1 vergingen viele Jahre! Was extrem viel Zeit gekostet hat, waren die umfangreichen Vorbereitungen der Projekt Basisdatenbank. Das Projektlaufwerk auf meinen PC hat eine beachtliche Größe. Aber auch die Korrekturen und Überarbeitungen erwiesen sich als zeitintensiv. Hier habe ich mit dem Verlag und freiwilligen Testlesern zusammengearbeitet.
Im Vergleich dazu war das Schreiben der ursprünglichen Romanrohfassung mit einem geringeren Aufwand verbunden. Die größte Herausforderung erwartete mich erst nach dem Lektorat und bestand in der vollständigen, mehrfachen Überarbeitung des Manuskriptes. Ich habe in dieser Projektphase tiefen Respekt für alle Lektoren entwickelt. Nach der finalen Überarbeitung erstellte der Verlag das Cover Design. Und als ich schließlich das Ansichtsexemplar in den Händen hielt, war ich überglücklich. Aber ich fand natürlich noch Fehler – wie konnte es auch anders sein! 🙂 Nach der finalen Korrektur, gab ich dem Verlag die Freigabe.
Bei „Macht des Feuers“ war der Weg weniger steinig und viel kürzer. Ich brauchte nur sensationelle 15 Monate von der Erstellung des Plots bis zum fertigen Buch. Dies lag daran, dass ich aus den bereits vorhandenen Basisdaten meiner fiktiven Welt schöpfen konnte.
Mit welchen drei Adjektiven würdest du die „Chronica Usenia“-Reihe umschreiben?
spannend, mitreißend, tollkühn
Was würdest du davon halten, wenn die „Chronica Usenia“-Reihe verfilmt werden würde? Wie sähe deine Wunsch-Besetzung der Hauptcharaktere aus?
Ich muss gerade schmunzeln. Als ich die Romanstruktur entwarf, dachte ich bereits an die Umsetzung des Romas in eine Filmserie. Das war natürlich nur eine spleenige Gedankenspielerei. Aber klar, meine Geschichten im Kino oder TV zu sehen, wäre natürlich cool. 🙂
Wunsch-Besetzung der Hauptrollen:
Dacan: Chris Hemsworth
Anouk: Rudy Youngblood
… Das Casting der anderen Schauspieler läuft noch 🙂
Wie dürfen wir uns deinen Arbeitsplatz vorstellen? Herrscht dort eher das „Kreative Chaos“ oder steht alles an seinem Platz und ist perfekt durchorganisiert?
Ich bin eher der kreative Chaot. 🙂 Einen festen Arbeitsplatz habe ich nicht. Im Sommer schreibe ich draußen auf der Terrasse, im Winter sitze ich am Esstisch, früher ging ich auch ins Café, aber durch Corona fällt dieser „Arbeitsplatz“ vorerst weg.
Kannst du uns schon verraten welche Projekte für die Zukunft geplant sind?
Nein, noch bin ich mit dem Usenien Projekt beschäftigt. Wie viele Bücher noch folgen werden, kann ich derzeit nicht abschätzen.
Wie wichtig sind dir Rezensionen? Liest du sie und wie gehst du mit Kritik um?
Ich finde, Rezensionen sind schon wichtig, aber man sollte sich davon nicht allzu sehr abhängig machen. Rezensionen können Impulse geben, sofern sie differenziert formuliert sind. Der Umgang mit konstruktiven Kritiken bleibt für mich dennoch eine Gradwanderung.
Ich stelle mir in diesem Zusammenhang folgende Fragen: Was und wie viel kann und will ich von einer Kritik annehmen? Wo ziehe ich die rote Linie?
Diese Fragestellung ergab sich übrigens bei „Macht des Feuers“ bei einer Testleserin. Wäre ich 1 zu 1 ihrer Kritik gefolgt und hätte mich sklavisch an alle Korrekturvorschläge gehalten, dann wäre dies nicht mehr länger meine Geschichte gewesen.
Tag des Nakathá – Riley H. Bush
Der zwielichtige Jorgei bietet Dacan la Corso, Kommandant des Frachtsegelschiffes Edra, die unglaubliche Summe von 2000 Goldaurelien an, wenn dieser ihm eine sagenumwobene Wunderpflanze beschafft, die angeblich alle Krankheiten zu heilen vermag.
Die Sache ist riskant, zudem besteht kaum Aussicht auf Erfolg. Doch da die Geschäfte für Dacan sehr schlecht laufen, bleibt ihm keine andere Wahl als anzunehmen.
Auf der Suche nach dem geheimnisvollen Heilkraut stolpern Dacan und seine Crew unversehens in ein brandgefährliches, haarsträubendes Abenteuer. Weder er noch sein Blutsbruder Anouk ahnen, dass dies erst der Auftakt zu einer Reihe weitreichender, brisanter Ereignisse ist, die das Schicksal aller Usenier bestimmen werden…
“Tag des Nakathá” ist der erste Band der Chronica Usenia-Reihe.
(Quellenangabe: Books on Demand)
Macht des Feuers – Riley H. Bush
Nach dem Abenteuer auf Toretho geht Dacan, Kapitän des Frachtseglers Edra, im venarischen T’arr vor Anker. Der Zeitpunkt ist schlecht gewählt, denn Lusa, im venarischen Süden gelegen, wurde von den Je’darren erobert. In T’arr sorgt der Flüchtlingsstrom aus Lusa für Aufruhr – das Land steht vor einem Bürgerkrieg. Bevor Dacan das Weite suchen kann, soll sein Erster Offizier den Behörden überstellt werden. Immerhin ist auf den Kopf des Terroristen eine fürstliche Belohnung ausgesetzt, die er sich auf keinen Fall entgehen lassen will. Während Kazim Delos an die Lusaner ausliefert, kommt Dacan am Hofe des Herrschers von Tarré einem Geheimnis auf die Spur, das seine Pläne über den Haufen wirft. Ein Wettlauf um Leben und Tod beginnt.
“Macht des Feuers” ist der zweite Band der Chronica Usenia-Reihe.
(Quellenangabe: Books on Demand)
Riley H. Bush
Riley H. Bush kam an einem grauen, feuchtkalten Februartag in Heidelberg zur Welt. Schon früh entwickelte sie eine Vorliebe für Abenteuer- und Horrorgeschichten, die sie dazu inspirierten, ihre eigenen Universen zu erschaffen. Sie begann mit dem Schreiben von Poesie, verfasste Kurzgeschichten und Märchen. Als Jugendliche verfiel sie dem Fantasy- und Science Fiction Genre und begann mit dem Schreiben epischer High-Fantasy Romane..
Derzeit arbeitet Riley in Mannheim und wohnt im Odenwald. Wenn Sie nicht schreibt, durchstreift sie die Wälder und rettet gelegentlich Mäuse vor den hungrigen Mäulern kleiner Raubtiere.
Homepage der Autorin: https://www.rileyhbush.com/
(Quelle Autorenfoto + Infos: https://www.rileyhbush.com/nachgefragt; © Abdoulaye Niane)
Liebe Grüße
eure Elchi
Transparenz:
Dieser Beitrag entstand in Kooperation mit der Autorin Riley H. Bush und der Agentur Mainwunder.
Fotos: © Michèle Seifert | Elchi’s World of Books & Crafts
Buchcover und sonstige Grafiken © Books on Demand