Rezension | All the Devils | Catelyn Wilson

Transparenz:

“All the Devils” von Catelyn Wilson, erschienen bei Heyne Verlag, ist ein Rezensionsexemplar, das mir über das Bloggerportal vom Verlag als Paperback mit Klappenbroschur kostenlos für Rezensionszwecke zur Verfügung gestellt wurde. Die kostenlose Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst. Meine Rezension spiegelt ausschließlich meine eigenen Eindrücke wider. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.

Autor*in: Catelyn Wilson
deutscher Titel: All the Devils
Originatltitel: All the Devils
Reihe | Band: Sisters of the Occult #1

Verlag: Heyne Verlag; Deutsche Erstausgabe Edition (15. Januar 2025)
Seiten | Format: 448 Seiten | Paperback, Klappenbroschur (auch als eBook erhältlich)
ISBN: 978-3453323346

Genre: Jugendbuch, Gothic Fantasy, Horror
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Umschlaggestaltung: Das Illustrat, München, nach einem Originalentwurf von Camille Critchfield
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Nina Lieke

Andy Emmerson trauert um ihre Schwester Violet, die bei einem Unfall an der Ravenswood Academy ums Leben kam. Doch bei der Beerdigung findet sie heraus, dass die Tote im Sarg nicht ihre Schwester ist. Violet ist noch am Leben, und Andy ist sich sicher, dass jemand an der Ravenswood Academy weiß, wo sie ist. Kurzerhand schreibt sie sich an dem Elite-Internat ein. Schon in der ersten Nacht findet Andy einen verschlüsselten Hinweis ihrer Schwester. War Violet Mitglied einer Geheimgesellschaft? Und was hat der so geheimnisvolle wie gut aussehende Jae Han mit ihrem Verschwinden zu tun?

Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Heyne Verlag | All the Devils – Catelyn Wilson

„All the Devils“ von Catelyn Wilson ist ein fesselnder Dark-Academia-Roman und der erste Band der „Sisters of the Occult“-Duology. Der Klappentext hat mich sofort neugierig gemacht, weil ich Geschichten mit diesem Setting sehr gerne lese. Anfangs dachte ich, es würde sich um eine typische Geschichte voller Intrigen Verschwörungstheorien drehen – aber ich wurde völlig überrascht! Dieses Buch bietet so viel mehr: eine düstere Atmosphäre, eine komplexe Handlung und ein einzigartiges Worldbuilding, das mich völlig in seinen Bann gezogen hat. Besonders spannend fand ich, dass der Klappentext nicht einmal andeutet, wie tief Mythologie in die Geschichte eingewoben ist. Die Autorin verknüpft verschiedene mythologische Elemente – insbesondere aus der ägyptischen, römischen und griechischen Mythologie – so meisterhaft miteinander, dass daraus eine ganz eigene, faszinierende Welt entsteht. Es ist zudem der Debütroman der Autorin, was das Buch noch beeindruckender macht.

Die Geschichte folgt Andy Emmerson, die sich nach dem mysteriösen Verschwinden ihrer Schwester Violet an der Ravenswood Academy einschreibt, um dort auf eigene Faust zu ermitteln. Bei der Beerdigung von Violet macht Andy eine schockierende Entdeckung: Die Tote im Sarg ist nicht ihre Schwester. Überzeugt davon, dass Violet noch lebt, begibt sich Andy an die Elite-Schule, in der ihre Schwester zuletzt war. Schon in der ersten Nacht stößt sie auf einen rätselhaften Hinweis, der sie tiefer in die Geheimnisse der Academy führt. Schnell wird klar, dass die Ravenswood Academy weit mehr ist, als sie zunächst scheint. Andy entdeckt eine Geheimgesellschaft, die mit dunklen Ritualen und geheimen Mächten verbunden ist, und ein viel größeres Geheimnis, das Violets Verschwinden betrifft. Je mehr sie über die Akademie herausfindet, desto gefährlicher wird ihre Suche – und desto mehr gerät sie in die Machenschaften einer Welt, die tief in Okkultismus, Magie und Mythologie verstrickt ist.

Das absolute Highlight für mich war das Worldbuilding – insbesondere die Unterwelt. Catelyn Wilson erschafft ein Reich, das sich nicht nur düster und geheimnisvoll anfühlt, sondern auch unglaublich vielschichtig ist. Es ist kein klassischer „Himmel-Hölle“-Gegensatz, sondern ein komplexes Geflecht aus verschiedenen mythologischen Einflüssen. Ägyptische, römische und griechische Mythen fließen nahtlos zusammen und ergeben eine völlig neue, faszinierende Welt, die sich dennoch vertraut anfühlt. Die Übergänge zwischen den Welten, die Regeln und Mächte, die dort herrschen, und die Rolle der Charaktere in diesem Gefüge sind meisterhaft ausgearbeitet. Ich liebe es, wenn Fantasy-Welten eine eigene Mythologie haben, aber hier hat die Autorin es geschafft, existierende Mythologien auf eine völlig neue Art zu verbinden.

Das Magiesystem hat mich ebenfalls beeindruckt. Es ist tief in den okkulten Praktiken und den Mythologien verwurzelt. Die Magie wird nicht nur als eine Art „Übernatürliche Fähigkeit“ dargestellt, sondern als Teil eines komplexen Systems von Ritualen und Symbolen, das eng mit den Geheimnissen der Ravenswood Academy verbunden ist. Besonders interessant ist die Art und Weise, wie die Magie hier mit den mythologischen Kräften zusammenarbeitet. Es ist nicht nur so, dass die Charaktere Magie nutzen – auch die alten Mächte, die diese Welt durchdringen, beeinflussen die Magie und deren Anwendung. So entsteht eine spannende Dynamik, die die Geschichte noch komplexer macht.

Auch die Charaktere haben mir ganz gut gefallen. Andy ist eine mutige und entschlossene Protagonistin, die sich nicht einfach von der düsteren Atmosphäre der Academy einschüchtern lässt. Sie kämpft für die Wahrheit, selbst wenn sie sich dabei in große Gefahr begibt. Violet bleibt zunächst ein Mysterium, da wir sie nur durch Andys Augen kennenlernen. Doch mit jeder neuen Spur, die Andy entdeckt, wird klar, dass Violet vielschichtiger ist, als es den Anschein hatte, und dass sie eine zentrale Rolle in diesem Geflecht aus Mythen, Magie und Geheimgesellschaften spielt. Mein Lieblingscharakter ist jedoch Jae Han. Seine geheimnisvolle Ausstrahlung, seine verborgenen Motive und die stückweise Enthüllung seiner Vergangenheit machen ihn extrem interessant. Er ist undurchschaubar, vielschichtig und bringt eine Dynamik in die Geschichte, die ich großartig fand.

Der Schreibstil ist fesselnd und atmosphärisch, das Tempo genau richtig – es gibt sowohl ruhige, düstere Momente als auch rasante Wendungen. Die Mischung aus Dark Academia, Okkultismus, Geheimgesellschaften und Mythologie hat mich komplett überzeugt. Ich kann es kaum erwarten erneut in diese faszinierende Welt eintauchen zu dürfen und freue mich schon riesig auf die Fortsetzung!

„All the Devils“ von Catelyn Wilson ist ein spannender Auftakt, der mit einem geheimnisvollen Dark-Academia-Setting, gut ausgearbeiteten Mythologien, vielschichtigen Charakteren und einer spannungsgeladenen Handlung besticht. Leser*‘innen, die gerne tiefgründige, komplexe Fantasy-Geschichten mit einer Mischung aus Okkultismus, Geheimgesellschaften und Mythologie lesen, kommen hier voll auf ihre Kosten. Absolute Leseempfehlung!

Was die Altersempfehlung betrifft, würde ich das Buch ab etwa 16 Jahren empfehlen. Die Themen, wie etwa Okkultismus, dunkle Rituale und komplexe mythologische Elemente, sowie die teils düstere Atmosphäre und die psychologische Tiefe der Charaktere, machen es zu einer guten Wahl für ältere Jugendliche und junge Erwachsene. Auch die etwas anspruchsvollere Handlung und die vielschichtige Charakterentwicklung richten sich eher an ein älteres Publikum. Diese Einschätzung basiert auf meiner eigenen Leseerfahrung, da ich keine offiziellen Altersangaben finden konnte.

Catelyn Wilson studierte kreatives Schreiben an der Southern New Hampshire University. Sie kann nicht anders, als sich in moralisch fragwürdige Charaktere zu verlieben, und hat eine ungewöhnlich starke Verbindung zu ihren beiden Schwestern. Diese Liebe ist in ihren Debütroman All the Devils eingeflossen.

(Quelle + Infos: https://www.penguin.de/autoren/catelyn-wilson/754065)

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