Autorin: Sara Raasch
deutscher Titel: Schnee wie Asche
Originaltitel: Snow Like Ashes
Übersetzung: aus dem Amerikanischen | Antoinette Gittinger
Verlag: cbt (14. April 2015)
Seitenzahl: 464
Genre: Jugendbuch (ab 14 Jahren) | Fantasy | High Fantasy
e-book: B00R6TYS6K | 11,99 €
Taschenbuch: 978-3570309698 | 14,99 €
Teil einer Reihe? Ja, 1. Teil | Ice like Fire – #1
Inhaltsangabe:
Vor 16 Jahren wurde das Königreich Winter vom Königreich Frühling zerstört, ebenso die heilige Magsignie, das magische Medaillon Winters. Die Winterianer wurden versklavt. Nur wenige konnten entkommen. Unter ihnen befinden sich Meira, das Waisenmädchen, die vom damaligen General Sir gerettet und aufgezogen wurde, so wie ihr bester Freund, König Mather, der Thronfolger von Winter. Ihr einziges Ziel: Winter wieder aufzubauen. Und dazu benötigen sie die zerbrochenen Hälften des Medaillons…
Meine Meinung:
„Schnee wie Asche“ von Sara Raasch ist der erste Band einer High-Fantasy-Trilogie mit einem wunderbaren Weltenentwurf. Dennoch weiß ich nicht so recht, was ich von dem ersten Band halten soll, da er mich mit gemischten Gefühlen zurück lässt.
Ich fand die Geschichte nun nicht überwiegend schlecht, jedoch begeistern konnte sie mich leider auch nicht. Es gab nicht wirklich etwas Neues zu entdecken… verschiedene Königreiche; ein Herrscher, der alle unterdrücken mag; ein wenig Magie; eine Dreiecks-Beziehung und eine mehr oder weniger starke Heldin.
Das Setting so wie die Beschreibung der einzelnen Königreiche und ihre Eigenarten klingt wundervoll. Denn Primoria ist unterteilt in vier Rhythmus-Königreiche (Cordell, Ventralli, Yakim und Paisly) und die vier Jahreszeiten-Königreiche Winter, Herbst, Frühling und Sommer. Ein jedes von ihnen verfügt über Magie, die mehr oder minder ausgeprägt ist. Auch haben die jeweiligen Bewohner so ihre Eigenarten und das nicht allein nur ihr Aussehen und ihre Sprache betreffend. Aber dennoch hätte ich an manchen Stellen gerne mehr über diese Königreiche und ihre Bewohner erfahren wollen, jedoch wurde hier und da nur etwas angeschnitten und an der Oberfläche gekratzt.
Auch der Schreibstil der Autorin bezüglich der Formulierungen und Satzkonstruktionen ist irgendwie eigen und lässt ein wenig zu wünschen übrig. Oder lag dies an der deutschen Übersetzung?
Lobenswert fand ich den gelungenen Start der Geschichte. Hierbei hat die Autorin die perfekte Mischung eines kurzen Einblicks in ihren Weltenentwurf und der Charaktere gegeben. Zudem begleitet der Leser die Hauptprotagonistin Meira direkt auf ihrer ersten Mission. Nach dieser spannenden Einführung flacht die Handlung jedoch auch schon wieder ab und zieht sich eher durch unendliche Monologe in die Länge. Hier und da passiert zwar mal etwas, jedoch jedes Mal wenn es ein paar spannende Momente gab, haben diese sich im nächsten Moment wieder verlaufen. Somit wurde die ganze Geschichte immer wieder von einzelnen Spitzen durchzogen, die jedoch mehr oder weniger eher ohne viel Tiefgang vor sich hingedümpelt sind. Was ich sehr schade fand. Ein wenig mehr Spannung hätte dem kein Abbruch getan und mehrere spannende Handlungen aneinander gereiht, hätten mich persönlich als Leser mehr gefesselt.
Auch fand ich, dass die meisten Wendungen doch sehr vorhersehbar waren und wenig überraschend gewirkt haben. Erst gegen Ende hin nimmt die Handlung wieder an Fahrt auf und hält sich auf dem Level. Allerdings wirft es auch hier wieder einige Fragen auf, die nur unzureichend bis gar nicht beantwortet werden. Vielleicht erhalten wir die Antworten und weitere Informationen ja in Band 2?
Die Charaktere wirken auch nicht hundert pro ausgereift.
Meira ist zwar schon eine starke Persönlichkeit. Allerdings verkörpert sie auch wieder das typische Klischee – vom armen Waisenmädchen zur Heldin der Geschichte… Es ist ihr hoch anzurechnen, dass sie sich selbst stets treu bleibt und nicht verbiegen lässt, jedoch sobald etwas nicht nach ihrem Kopf geht, triftet sie sehr schnell in ein kindliches und unüberlegtes, voreiliges Handeln ab. Zudem ging mir ihr häufiges Jammern irgendwann ordentlich auf den Keks, da es sich gehäuft wiederholte.
König Mather und Prinz Theron sind zwar beide ganz nett, aber auch sie wirken ein wenig blass. Wobei mir Prinz Theron noch sympathischer rüberkam als Mather und ein wenig mehr von sich und seinen Gefühlen Preis gab.
Die Nebencharaktere bleiben in der Geschichte wirklich nur Nebencharaktere und tragen ihren Teil zur Geschichte bei.
Tja, und dann hätten wir da noch die Liebesgeschichte… Auch wieder sehr Klischee belastet. Eine Liebe, die nicht sein darf, denn das Waisenmädchen Maira liebt König Mather von Winter… Bis Prinz Theron ins Spiel kommt, denn ab da ist das Liebes-Dreieck perfekt und ein Kampf der Rivalen beginnt.
Aber neben all den Schwächen des ersten Bandes, denke ich mussten die Handlungen teils so gestaltet sein, da sie als Vorbereitung des zweiten Bandes dienen. Und ich hoffe im Folgeband mehr Details zu erfahren und dass dieser dann mit mehr Action und Spannung durchstarten kann. Es wäre schade und vergeudetes Potenzial, wenn der zweite Band genauso schwankend weiter ginge, wie Teil 1.
Fazit:
„Schnee wie Asche“ von Sara Raasch ist der erste Band einer High-Fantasy-Trilogie mit einem wunderbaren Weltenentwurf, dessen Charaktere ein wenig mehr Persönlichkeit vertragen könnten und die Handlung mir eher als Vorgeschichte für Band 2 zu dienen scheint, jedoch mit nur mittelgradiger Spannung daher kam. Vorhandenes Potenzial wurde leider nicht vollständig genutzt. Es bleibt die Hoffnung, dass Band 2 mehr überzeugend wird.
3 von 5 Elchen
Vielen lieben Dank an den cbt Verlag für das bereitgestellte Rezensionsexemplar!
Über die Autorin
Sara Raasch
Sara Raasch wusste schon mit fünf Jahren, dass sie für die Bücherwelt bestimmt ist. Während ihre Freunde Limonade verkauften, brachte sie handgezeichnete Bilderbücher an den Mann. Ihre Begeisterung für das geschriebene Wort verleitet sie immer noch zu tollkühnen Aktionen. Schnee wie Asche, ihr Debütroman, schaffte es sofort auf die New York Times-Bestsellerliste.
(Bildquelle: Verlagsgruppe Random House – © Michelle D. Argyle)
HuHu du Liebe 🙂 Das Buch hab ich auch schon die ganze Zeit im Auge und stolpere entweder über total begeisterte oder doch eher enttäuschte Rezension-da hilft wohl nur eines: Selbst lesen! Werde ich auf jedenfall auch machen, sobald ich es in Händen halten darf und danke dir für deine schöne Rezension mit ehrlichen und hilfreichen Worten, da weiß ich ja, worauf ich mich einstellen "muss" Merci <3
Alles Liebe,
Leslie von http://lefabook.blogspot.de/
Hey,
vielen lieben Dank!
Ja, wie gesagt ich bin ein wenig hin und hergerissen, denn es war nicht wirklich schlecht, aber überzeugen konnte es mich auch nicht und ich habe mich eher ein wenig durchgekämpft… Wollte in der Rezi nun aber auch nicht zu viel verraten und habe gegrübelt, wie ich es am dümmsten niederschreibe.
Hier bleibt wirklich nur sich selbst ein Bild von dem Buch zu machen, da es wirklich Geschmackssache ist! 🙂
Wenn du es dann hast, wünsche ich dir ganz viel Spaß beim Lesen! Und bin gespannt, wie du es finden wirst…
Liebe Grüße
Elchi
Mir ging es leider auch so, in dem Buch waren einfach so viele bekannte Elemente zu lesen und dann auch noch Sachen, die ich gar nicht mehr mag wie Liebesdreieck etc. Und die Tatsache, dass man so wenig über diese Welt erfährt hat mich auch ziemlich gestört. Dabei mochte ich den Anfang auch sehr gerne! Bis die Hauptfigur dann Ihren Kopf in den Sand steckt und ihn lange Zeit nicht mehr rausbekommt :/
Tolle und sehr nachvollziehbare Rezi!
Liebe Grüße,
Tina
Was bin ich froh, dass ich nicht alleine da stehe mit meiner Meinung 🙂
Dachte schon, ohje, ich werde gesteinigt werden, da den meisten es gut gefallen hat…
Ja, ihre eine plötzliche Sinneswandlung, kam mir auch merkwürdig vor, aber sie hat sich ja wieder gefangen und ist ihren Prinzipien doch treu geblieben…
Hätte mir auch einfach gewünscht an vielen Stellen mehr zu erfahren. Sei es über die einzelnen Königreiche, die Magsignien und ihre Wirkung oder die einzelnen Charaktere…
Vielen Dank, freut mich wenn man es nachvollziehen kann.
Liebe Grüße
Elchi
Halli hallo
Ganz toll formulierte Rezi, ich konnte meistens nur bestätigend nicken 😉
Dass es jetzt nicht gross etwas Neues war und auch vorhersehbar hat mich nicht mal so gross gestört.
Allerding musste ich bei der Dreiecksbeziehung schon auch meine Augen verdrehen, musste das auch noch sein??!
Ebenso bin ich mit Meira trotz ICH. Perspektive und intensiver Darstellung ihrer Gefühle und Gedanken einfach nicht warm geworden und die restlichen Charakter bleiben sehr blass ( mir gefiel T. auch besser 😉 )
Was mich beim Lesen aber schon immer wieder stolpern liess waren der Schreibstil, auch fehlte mir einfach die Spannung und vor allem Atmosphäre ich verspürte kein Kopfkino!
Ich schreibe keine Rezis nur Leseeindrücke bei L.B ( BeaSwissgirl) von mir gab es 3,5 Sterne
Liebe Grüsse Bea
Huhu Bea,
Danke, freut mich!
Dann haben wir es ja doch ziemlich ähnlich empfunden!
Ohja, muss in jedem Buch momentan eine Liebesgeschichte vorkommen… *grummel* Kann es nicht mal nur Freundschaft sein?! Und wenn dann vorallem sind es gleich Dreiecksbeziehungen…
Ja, Spannung hab ich keine verspürt, bin da eher durchgeholpert…
Liebe Grüße
Elchi
Liebe Sonja,
Ohja, ich glaube mittlerweile müsste ich auch nochmal reinlesen, bevor ich den 2. Band anfange (aber der ist ja noch nicht in meinem Besitz).
Liebe Grüße
Elchi