Transparenz:
“The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure” von Weronika Anna Marczak, erschienen bei Aufbau Taschenbuch, ist ein Rezensionsexemplar, das mir vom Verlag als Taschenbuch mit Klappen kostenlos für Rezensionszwecke zur Verfügung gestellt wurde. Die kostenlose Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst. Meine Rezension spiegelt ausschließlich meine eigenen Eindrücke wider.
Autorin: Weronika Anna Marczak
deutscher Titel: The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure
Originaltitel: Rodzina Monet – Skarb
Reihe | Band: Family of Secrets #1
Herausgeber: Aufbau Taschenbuch (13. August 2024)
Seitenzahl: 493 Seiten | Taschenbuch mit Klappen
ISBN: 978-3746641423
Genre: Jugendbuch | Familiendrama
Lesealter: ab 14 Jahren
Umschlaggestaltung: zero-media.net, München unter Verwendung von Motiven von © FinePic®, München
Aus dem Polnischen übersetzt von Paulina Schulz
Sie würden alles tun, um dich zu beschützen. Alles.
Die 15-jährige Hailie Monet wächst bescheiden, aber behütetet auf, bis ihre Familie bei einem tragischen Autounfall zu Tode kommt. Plötzlich Waise, erfährt Hailie, dass sie fünf ältere Halbbrüder in Amerika hat: Vincent, Will, Dylan, Shane und Tony. In der Luxusvilla in Pennsylvania hat Hailie alles, wovon sie träumen könnte, und fühlt sich dennoch einsam. Dann stellt sie fest, dass ihre unnahbaren Brüder sie strengstens bewachen. Aber wer könnte es auf sie abgesehen haben? Und welches dunkle Geheimnis versuchen ihre Brüder mit aller Macht zu verbergen?
Der Auftakt der Bestseller-Reihe über eine mysteriöse Familie voller Abgründe – »The Monet Family«
Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Aufbau Verlage
Meine Meinung:
„The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure“ von Weronika Anna Marczak hat mich in eine geheimnisvolle und düstere Welt hineingezogen und ist ein solider Auftakt der „Family of Secrets“-Reihe. Dieses Buch kombiniert Familiendrama, Jugendroman und Thriller-Elemente auf eine fesselnde Weise, die mich immer wieder zum Weiterlesen gebracht hat. Obwohl es einige Schwächen gab, konnte ich mich kaum losreißen und war von der schockierenden Dynamik innerhalb der Familie oft regelrecht erschüttert.
Die Geschichte beginnt tragisch: Die 15-jährige Hailie Monet verliert bei einem Autounfall ihre Mutter und Großmutter und wird von heute auf morgen in das Leben ihrer fünf Halbbrüder geworfen, die sie vorher nie getroffen hat. In deren luxuriöser Villa in Pennsylvania hat sie zwar theoretisch alles, was sie braucht, fühlt sich aber dennoch einsam und verloren. Diese Ausgangssituation hat mich sofort neugierig gemacht, wie sich Hailie in dieser emotional kalten und kontrollierten Umgebung zurechtfinden würde. Besonders bewegt hat mich, wie gut die Autorin Hailies Gefühle von Trauer, Unsicherheit und Orientierungslosigkeit beschreibt.
Doch statt Trost oder familiärer Nähe erhält Hailie von ihren Brüdern Vincent, Will, Dylan, Shane und Tony strenge Regeln und wird von ihnen regelrecht überwacht. Ihre unnahbare, kontrollierende Art schockierte mich immer wieder. Es war oft beängstigend, wie sehr sie versuchen, Hailie vor einer unbekannten Gefahr zu schützen, dabei aber kaum etwas über ihre eigenen Absichten preisgeben. Diese toxischen Familienverhältnisse haben mich gleichermaßen fasziniert und frustriert, da die Dynamik innerhalb der Familie einerseits spannend und rätselhaft, andererseits aber auch verstörend war.
Hailie selbst ist eine Protagonistin, die bei mir gemischte Gefühle hinterlassen hat. Ich konnte ihren Schmerz und ihre Angst sehr gut nachempfinden, besonders ihre Furcht, weggeschickt zu werden oder in Pflegefamilien zu landen. Gleichzeitig wirkte sie oft passiv in Bezug auf ihre neue Situation – statt aktiv nach Lösungen zu suchen oder Beziehungen zu ihren Brüdern aufzubauen, ließ sie vieles einfach geschehen. Diese Reaktionsweise machte sie für mich manchmal schwer fassbar, da sie in den entscheidenden Momenten eher abwartend und unsicher wirkte. Die Brüder bleiben größtenteils ein Rätsel. Ihre unterschiedlichen Persönlichkeiten und Motivationen werden nur angedeutet, wodurch man oft das Gefühl hat, nur an der Oberfläche ihrer Charaktere zu kratzen. Ich hätte mir mehr Einblicke in ihre Gedanken oder Beweggründe gewünscht, um zu verstehen, warum sie so handeln, wie sie es tun. Trotzdem hat mich dieses Unnahbare an ihnen sehr fasziniert und immer wieder zum Grübeln gebracht.
Der Schreibstil von Weronika Anna Marczak ist leicht und angenehm zu lesen. Sie schafft es, eine düstere und angespannt-emotionale Atmosphäre aufzubauen, die mich von Anfang bis Ende gefesselt hat. Besonders die unterschwellige Spannung, die sich wie ein roter Faden durch das Buch zieht, hat mich beeindruckt. Ich wollte unbedingt wissen, was hinter dem Verhalten der Brüder steckt und welche Geheimnisse die Familie hütet. Doch hier kommt meine größte Kritik: Vieles bleibt unaufgeklärt. Das Buch endet mit mehr Fragen als Antworten, was einerseits Lust auf den zweiten Band macht, andererseits aber auch etwas unbefriedigend war.
Trotz dieser Schwächen hat das Buch etwas, das mich immer wieder mitgerissen hat. Die Themen Trauer, Einsamkeit und Zugehörigkeit werden auf eine Art behandelt, die berührt und nachdenklich macht. Gleichzeitig gibt es Momente, die so schockierend und unerwartet waren, dass ich regelrecht sprachlos war. Die Beziehung zwischen Hailie und ihren Brüdern bleibt kompliziert und voller Konflikte, was dem Buch eine gewisse Intensität verleiht, die ich spannend fand, auch wenn ich mir mehr Entwicklung gewünscht hätte.
Fazit:
„The Monet Family – Shine Bright Like a Treasure“ von Weronika Anna Marczak ist ein solider Auftakt, der mit seiner düsteren Atmosphäre und den rätselhaften Familienverhältnissen zwar fasziniert, aber auch einige Schwächen aufweist. Trotz einiger Längen und offener Fragen hat mich die Geschichte insgesamt gut unterhalten und neugierig auf die Fortsetzung gemacht. Ich hoffe, dass im nächsten Band die Geheimnisse der Familie weiter enthüllt werden. Die Geschichte wird vor allem Leser*innen ansprechen, die komplexe Familiendramen mit einer Prise Spannung und Geheimnissen mögen.
Wertung in Elchen:
3 von 5 Elchen
Weronika Anna Marczak
Weronika Anna Marczak hat Medien- und Kommunikationswissenschaften an der Universität Breslau studiert. Nach ihrem Abschluss ging sie nach Spanien, wo sie den ersten Band der “Family of Secrets”-Reihe schrieb – in den Cafés von Barcelona, stets mit schwarzem Kaffee und einem Schokoladencroissant bewaffnet. Später zog sie nach Wien, um dort in der Kryptoindustrie zu arbeiten. Heute lebt und schreibt sie in Warschau. Weronika kocht gern vegetarisch und liebt es, zu reisen. Ihre Bücher wurden in Polen zu Sensationserfolgen und sind vielfach preisgekrönt.
(Quelle + Infos: https://www.aufbau-verlage.de/autor-in/weronika-anna-marczak)
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